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Mail 0647  

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    Re: Prüf-Grundsatz , XP etc. (647)

    From

    Linssen, O.

    Date

    Dienstag, 18. Februar 2003 18:22

    History

    Mail 0629 PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0630 Re: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0631 Re: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0632 Produktstatus Projekthandbuch

    Mail 0633 Prüf-Grundsatz (Was: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch)

    Mail 0634 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0635 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0636 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0637 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0638 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0639 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0640 YAGNI (Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0641 Software für Händi;-) (Was: Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0642 anders = besser?!? (Was: Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0643 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0644 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0645 Re: Software für Händi;-)

    Mail 0646 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0647 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0648 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0649 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0650 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0652 Agile Methoden versus V-Modell. (War: Re: Prüf-Grundsatz, XP etc:)

    Mail 0657 Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0658 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0659 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0660 Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0661 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0662 GI-Vortrag "Agile Prozesse" in München

    Mail 0663 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0664 V-Modell am Studienplan?

    Mail 0665 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0666 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0667 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0668 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0669 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0671 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0728 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0729 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0730 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0731 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0732 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0733 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0734 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0735 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Content

    Hallo,
    
    mit großem Interesse habe ich die Diskussion der letzten Zeit (genauer: vor
    etwa zwei Wochen) verfolgt. Aus der Sicht eines Praktikers (wir sind ein
    Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Objektorientierung,
    Software-Architekturen/MDA, Requirements Engineering und Projektmanagement)
    würde ich gerne hinzufügen, was wir unseren Kunden empfehlen. Die sind
    meistens in der Rolle des AN oder es handelt sich um Eigenentwicklungen in
    Konzernen.
    
    Meine Kommentare beziehen sich auf die Mails #634 ff.
    Um keine Reply auf mehrere Mails schreiben zu müssen, habe ich alles in
    einer Mail zusammengefasst.
    
    Technische Anforderungen:
    Im Fall betrieblicher Informationssysteme will der Kunde ein fachliches
    Problem lösen.
    Die technischen Anforderungen (SE 3-Spezifikation) interessieren ihn nur so
    weit, dass hinterher ein verwendbares System entsteht. Bei den fachlichen
    Anforderungen sieht die Sache völlig anders aus, aber die technischen
    Anforderungen kann der AG i.d.R. nicht verantworten, außer er macht
    dezidierte Vorgaben zur Technik. Dabei spielt es auch keine Rolle, wie lange
    man ihm Zeit gibt. Nebenbei bemerkt: Selbst mit der Formulierung präziser
    fachlicher Anforderungen haben die meisten AG ein Problem. Wir empfehlen
    hier immer ein Verfahren, bei dem Anforderungen nur zusammen mit ihren
    Abnahmekriterien (entspricht in etwa einer Prüffallbeschreibung) formuliert
    werden dürfen.
    Das bedeutet aber nicht, dass die technischen Anforderungen nicht
    schriftlich fixiert werden müssen. Wie soll langfristig die Wartung ohne
    dokumentierte Anforderungen sichergestellt werden?
    Das das der Stand der Praxis ist, ist ja schon schlimm genug.
    
    Papierform der Spezifikation:
    Es ist vielleicht formal in Ordnung, einem AG die Spezifikation in
    Papierform zu überreichen. Aber arbeiten kann man mit so einem
    Pflichten"heft" überhaupt nicht. Das Requirements Engineering sollte in
    jedem Fall werkzeuggestützt sein. Dadurch wird zwar der Umfang nicht
    geringer. Aber eine vernünftige Organisation (Gliederungskriterien,
    Indizierung) lindert dieses Problem in erheblichem Maße. Nebenbei: Auch eine
    Ansammlung von Use Case-Beschreibungen wird schnell zum Chaos.
    
    Pflege der Spezifikation:
    Auch pflegen läßt sich eine Spezifikation in Form einer Bleiwüste nicht. Sie
    bleibt auch nie stabil. Im Gegenteil: Die Technik (IT-Architektur) ändert
    sich viel häufiger als die betriebswirtschaftliche Fachlichkeit. Hier hat
    die möglichst weitgehende Trenung von Fachlichkeit und Technik während der
    Systementwicklung höchste Priorität: Wenn ich die Datenbankaufrufe für einen
    bestimmten SQL-Server direkt in die fachlichen Algorithmen einfüge,
    erschaffe ich durch Tausende von Wartungspunkten ein Ungeheuer. Moderne
    Ansätze wie die Model Driven Architecture können dieses Problem erheblich
    reduzieren. Aber an der Pflege der technischen Spezifikation kommt man nicht
    vorbei. Möglicherweise handoptimierte Programmquellen zum Zugriff auf
    TP-Monitore, Netzwerk, Middleware, Legacy-Systeme etc. versteht man ohne
    Dokumentation kaum.
    
    Goldene Türgriffe /YAGNI:
    Es enstpricht leider zu oft dem Projektalltag, dass AG "goldene Türgriffe"
    wünschen. (Jeder kennt die Anforderung 1: "Das System ist beliebig
    erweiterbar") Man erkennt diese Anforderungen häufig schon daran, dass sie
    unpräzise und vage formuliert sind ("beliebig", "jeder Art", "vollständig
    konfigurierbar"). Es existieren mehrere Verfahren, die man in dieser
    Situation einsetzen kann. Am einfachsten: Man schätzt ab, was die
    Realisierung dieser Anforderung kosten würde und fragt den AG, ob diesem
    Aufwand ein entsprechender ROI gegenübersteht.
    
    Stabilität von Anforderungen:
    Das Anforderungen an ein Softwaresystem über seine Einsatzdauer stabil
    bleiben, ist eher selten. Gerade bei längerfristigen Projekten ist die
    Änderung von Anforderungen auch während der Entwicklung die Regel. Hier ist
    ein Verfahren namens Timeboxing zu empfehlen: Zu einem bestimmten Zeitpunkt
    werden die Anforderungen für eine Version des Produkts eingefroren. Nach
    diesem Zeitpunkt veränderte Anforderungen werden erst im nächsten Release
    berücksichtigt.
    
    XP/Agile Methoden:
    Trotz einiger be-denkenswerter Aspekte halte ich XP insgesamt für ein
    buzzword, welches manchem Consultingunternehmen neue Einnahmequellen
    eröffnen soll. Worüber man aber bei der Anwendung jedes Vorgehensmodells
    immer nachdenken soll, ist: Macht die Erstellung dieses Dokuments Sinn? Das
    Ziel ist doch, Softwaresysteme zu erstellen. Die Erstellung der
    Dokumentation ist nur ein Hilfsmittel, um dieses Ziel zu erreichen.
    Eine kritische Haltung zum Thema XP/Agile Methoden nimmt auch Matt Stevens
    ein:
    http://www.softwarereality.com/lifecycle/xp/case_against_xp.jsp
    
    Gruss,
    
    Oliver Linssen
    ____________________________________________
    Oliver Linssen
    Geschäftsführer LIANTIS GmbH
    Mobil: +49 (0) 163/2469006
    http://www.liantis.com

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    Technische Anforderungen / Technical Requirements

    Previous Next This page online  •  GDPA Online  •  Last Updated 16.Nov.2006 by C. Freericks