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Mail 0666  

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    Re: Extreme Programming und das V-Modell (666)

    From

    Kollischan, K.

    Date

    Mittwoch, 12. März 2003 21:33

    History

    Mail 0629 PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0630 Re: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0631 Re: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0632 Produktstatus Projekthandbuch

    Mail 0633 Prüf-Grundsatz (Was: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch)

    Mail 0634 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0635 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0636 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0637 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0638 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0639 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0640 YAGNI (Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0641 Software für Händi;-) (Was: Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0642 anders = besser?!? (Was: Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0643 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0644 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0645 Re: Software für Händi;-)

    Mail 0646 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0647 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0648 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0649 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0650 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0652 Agile Methoden versus V-Modell. (War: Re: Prüf-Grundsatz, XP etc:)

    Mail 0657 Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0658 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0659 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0660 Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0661 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0662 GI-Vortrag "Agile Prozesse" in München

    Mail 0663 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0664 V-Modell am Studienplan?

    Mail 0665 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0666 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0667 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0668 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0669 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0671 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0728 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0729 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0730 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0731 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0732 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0733 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0734 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0735 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Content

    Hallo V-Modeller,
    
    die Diskussion der letzten Wochen hat m. E. gezeigt, dass eine
    *Agilisierung des V-Modells* nicht schon durch eine Integration der
    elementaren XP-Praktiken (Pair Programming, etc.)  i. S. einer
    Methodenzuordnung erreicht werden kann - obgleich eine derartige
    Zuordnung prinzipiell möglich und von Fall zu Fall wohl auch sinnvoll
    ist.
    
    Wie kann ein agilisiertes VM erreicht werden?
    Als  wesentlich erachte ich immer noch die weichen Faktoren wie
    Kommunikation etc. und darüber gab es ja auch breiten Konsens. Wenn das
    organsisatorische Umfeld "stimmt", das V-Modell gut an die Belange des
    Unternehmens bzw. des Projekts angepasst und implementiert wurde,
    vermute ich - ohne es beweisen zu können -  dass dieses "gelebte"
    V-Modell auch agiler ist.
    
    Diese Punkte betreffen jedoch nicht so sehr das V-Modell "an sich" bzw.
    dessen Weiterentwicklung, sondern wie und unter welchen Randbedingungen
    es in einer Organisation eingesetzt wird.
    
    Was kann noch getan werden?
    Im OO-Spektrum Jan/Feb. 03 stellt Jens Coldewey vor dem Hintergrund
    iterativ-inkremneteller Entwicklung wesentliche Grundlagen für die agile
    Entwicklung dar: Um überhaupt agil sein zu können, gilt es, die beiden
    "gefährlichsten Gegner der Änderbarkeit" unter Kontrolle zu bringen,
    diese sind Codekomplexität und die Wahrscheinlichkeit durch Änderungen
    bereits existierende Code zu zerstören. Diese Kontrolle erreicht man
    durch klassische Techniken wie leistungsfähige Architekturen,
    verständliche Programmierung kombiniert mit Refactoring und
    automatischem Testen (gutes Bsp. für Integration von XP-Techniken). Ich
    möchte noch hinzufügen, dass ein leistungsfähiges Änderungs- und
    Konfigurationsmanagement unabdingbar ist.
    Durch diese Maßnahmen - unterstützt durch geeignete Tools - kann ein
    gehöriges Mass an Agilität erreicht werden.
    (Im "Manifesto" findet man übrigens "Humans over tools and processes" -
    aber dies ist wohl eher in dem Sinne zu verstehen, dass Prozesse und
    Tools nicht um ihrer selbst wegen exzessiv eingesetzt werden - wie Hr.
    Linnsen schreibt: XP und agile Methoden sind eine Gegenreaktion auf den
    Dokumentationswust, der in den USA bei der Softwareentwicklung für
    öffentliche AG anzufertigen ist - und wie jede Gegenreaktion sind sie
    eben auch etwas "extrem").
    
    Dazu musste man das V-Modell (als abstraktes Modell, nicht als
    "gelebtes") immer noch nicht ändern (außer dass "Refactoring" als
    Methode aufgenommen wurde).
    
    Weitere Möglichkeiten (das folgende hat ausgesprochen spekulativen Charakter!)
    könnten darin bestehen,dass man bestimmte V-Modell -Blöcke aus dem Masterprozess
    "auslagert"und möglichst agil abwickelt ...dies müsste aber im Detail untersucht
    werden.Vielleicht kann ein "agiles Szenario" in der Handbuchsammlung beschrieben werden.
    Hier liesse sich aber ggf. der Bogen schlagen zu der Frage, wie denn die
    ursprüngliche Zielsetzung des VM als Verbesserung der AG-Seite erreicht
    werden könne.
    Der AG verbindet ja im wesentlichen zwei Interessen mit dem VM:
    1) Verfolgung des Projektfortschritts
    2) Erhöhung der Erfolgswahrscheinlichkeit durch Vorgabe eines definierten Prozesses
    
    Falls der AG sich unter 2) ein XP-ähnliches Vorgehen wünschen sollte, oder aus anderen
    Gründen nicht an Details interessiert ist, könnte eine AG-Sicht auf das V-Modells definiert
    werden, die auch der Vertragsgestaltung zugrundeliegt (hier habe ich eine Frage an die
    Experten: hat jmd. Erfahrung mit der Vertragsgestaltung iterativ-inkrementeller Projekte?)
    
    Mal sehen, was mit unserem V-Modell noch so alles passiert!
    
    Mit freundlichen Grüßen
      Karl Kollischan
    
    Dr. Karl Kollischan
    IT-Consultant
    PRO DV Software AG
    Mobil: 0170 6357210
    mailto:karl.kollischan@prodv.de
    http://www.prodv.de
    
    -----Ursprüngliche Nachricht-----
    Von: vm-d-l [mailto:vm-d-l@gmx.de]
    Gesendet am: Freitag, 7. März 2003 16:09
    An: Multiple recipients of V-Modell-Mailingliste
    Betreff: Re: Extreme Programming und das V-Modell (665)
    
    Sehr geehrte V-Modell-Gemeinde,
    
    als ein Kollege, der an der Erstellung des V-Modell'97 im Bereich
    Methodenzuordnung mitgewirkt hat und heute hauptsächlich im Kontext
    V-Modell-Beratung tätig ist, möchte ich einige Anmerkungen zu den bisherigen
    Mails, speziell Nr 662 (Hr. Strixner), machen:
    
    1) Wie aus den Artikeln deutlich wird, besteht die Möglichkeit Elemente aus XP
    auf
    >das V-Modell abzubilden. Also müsste es nur noch  Methodendefinitionen
    >Methodenzuordnung. Dann wäre es möglich V-Modell konform XP zu
    >betreiben.
    Es erscheint mir sehr gefährlich, XP auf die Stufe von Elementarmethoden zu
    stellen (zu reduzieren). Dies wäre wohl technisch "möglich", würde im
    Ergebnis wohl kaum den Grundwerten von XP (bzw. der agilen
    Software-Entwicklung) entsprechen. Die meisten Beteiligten nehmen von XP nur
    die Techniken wahr. Dahinter steht jedoch eine bestimmte Philosophie. Das
    erfolgversprechende an XP ist die Philosophie und nicht die Techniken.
    (Siehe auch Mail Nr 652 Hr Linsen)
    
    2)
    >** FRAGE AN DIE EXPERTEN: Gibt es solche Bestrebungen? XP als
    Methodendefinitionen?
    Halte ich nicht für den richtigen Weg. Wobei ich zugebe, das einzelne (!!)
    Techniken durchaus gewinnbringend integriert werden könnten.
    HINWEIS: Laut mehreren XP-Experten wird XP hauptsächlich durch EINE Technik
    agil (Zitat Ende):
    * Tuning Workshops
    Tuning Workshops haben das Ziel, eine kontinuierlich Prozessverbesserung
    bzw. Prozessdefinition zu erreichen. Hier wird nach jeder Iteration (max.4
    Wochen) eine Feedbackrunde mit allen Projektmitarbeitern durchgeführt und
    der Prozess ggf. verändert / definiert. Wohlgemerkt es wird KEINE
    Prozessüberprüfung im Sinne von QS 3 durchgeführt, ganz im Gegenteil.
    
    3)
    ** FRAGE AN DIE EXPERTEN: Steht das V-Modell mittlerweile auf dem
    Studienprogramm der angehenden Informatiker in Deutschland? Oder eher
    RUP / XP?
    Hm, in meinem Beratungsalltag treffe ich viele Kollegen und Kolleginen, die
    Software oder Systeme entwickeln. Jeder/jede kann meist mehrere
    Programmiersprachen (aus Studium oder berufl. Weiterbildung). Wenige kennen
    jedoch Entwicklungsprozesse (egal welchen). Aber ich kann Ihnen meine
    Vortrags-Erfahrung hierzu berichten. Da ich regelmäßig auf Konferenzen (z.B.
    OOP) / Seminaren zu dem Thema "Entwicklungsprozesse" oder "V-Modell vs. RUP"
    vortrage, habe ich festgestellt, das in der Gemeinde der Prozesskenner die
    Anzahl der V-Modell-Anwender immer noch um den Faktor 2-3 grösser ist, als
    die Anzahl der RUP-Anwender.
    
    4)
    >* Fazit aus der Diskussion
    >- V-Modell und XP ist möglich
    So ohne weiteres nicht (nach meiner Meinung). Ein "agilisiertes" V-Modell
    ist jedoch ein interessantes Denkmodell.
    Hierzu wäre zuerste zu klären, an welcher Stelle die beiden
    grundverschiedenen Philosophien eine Annäherung zulassen.
    
    >- XP ist aber als Methode noch nicht im V-Modell definiert
    siehe Punkt 2
    
    >- V-Modell hat durch Unwissenheit ein schlechtes Image, "Behördenstandard"
    ...leider wahr...
    
    >- V-Modell alleine ist nicht die Lösung für alle Probleme im Projekt
    ...wird aber gerne als Entschuldigung für Probleme im Projekt angeführt...
    
    >- XP ist nicht für alles die Lösung
    ...korrekt. Die Fokusierung auf das Ziel (und nicht auf den Weg) würde
    jedoch so manchem "Heavy-Weight"-Projekt gut tun.
    
    >- V-Modell Anpassung an neue Herausforderungen scheint notwendig.
    Dies geschieht derzeit im Rahmen des V-Modell Weiterentwicklungsprojektes
    WEIT (siehe Mail 651).
    Mann darf jedoch nicht vergessen, das V-Modell'97 wurde mit Blick auf den
    AuftragGEBER (Bund) erstellt.
    
    Im Rahmen von WEIT wurde folgede interssante Frage gestellt:
    Ausgangspunkt des V-Modells war, dass die IT-Projekte im militärischen und
    behördlichen Umfeld durch den
    Auftraggeber nicht mehr kalkullierbar waren, was die benötigte Zeit, die
    auftretenden Kosten und die
    erreichte Qualität betraf. Vor diesem Hintergrund wollte man dem
    Auftraggeber ein Instrument - das
    V-Modell - zur Verfügung stellen, mit dem IT-Projekte für den Auftragnehmer
    beherrschbarer sind.
    
    Diese sehr grobe Zielsetzung findet man auch in den einleitenden Absätzen,
    der meisten Veröffentlichungen
    über das V-Modell, die sich mit der Historie des V-Modells beschäftigen.
    Betrachtet man nun das V-Modell 92 und 97 so stellt man fest, das im
    V-Modell im Wesentlichen die
    Auftragnehmer-Seite geregelt wird, nur am Rande die Schnittstelle zum
    Auftraggeber und die
    Auftraggeber- Seite, fast überhaupt nicht.
    
    Nun stellt sich zu Recht die Frage, ob mit diesem Ansatz die ursprüngliche
    Zielsetzung, die Verbesserung
    der Auftraggeber-Seite, erreicht werden kann? In letzter Konsequenz würde
    das bedeuten, dass man alle
    Auftragnehmer internen Themen nicht im V-Modell regeln sollte, somit würde
    beispielsweise das Submodul Systemerstellung (SE) in nur sehr
    eingeschränktem Umfang im
    Regelungsteil des V-Modells auftauchen!
    
    Mit freundlichen Grüssen
    Markus Reinhold
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    CoCOO
    Competence Centre ObjectOrientation
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