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Mail 0652  

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    Agile Methoden versus V-Modell. (War: Re: Prüf-Grundsatz, XP etc:) (652)

    From

    Linssen, O.

    Date

    Donnerstag, 27. Februar 2003 11:19

    History

    Mail 0629 PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0630 Re: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0631 Re: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch?

    Mail 0632 Produktstatus Projekthandbuch

    Mail 0633 Prüf-Grundsatz (Was: PM 1.4 - Wer akzeptiert das Projekthandbuch)

    Mail 0634 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0635 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0636 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0637 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0638 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0639 Re: Prüf-Grundsatz

    Mail 0640 YAGNI (Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0641 Software für Händi;-) (Was: Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0642 anders = besser?!? (Was: Re: Prüf-Grundsatz)

    Mail 0643 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0644 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0645 Re: Software für Händi;-)

    Mail 0646 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0647 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0648 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0649 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0650 Re: Prüf-Grundsatz , XP etc.

    Mail 0652 Agile Methoden versus V-Modell. (War: Re: Prüf-Grundsatz, XP etc:)

    Mail 0657 Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0658 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0659 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0660 Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0661 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0662 GI-Vortrag "Agile Prozesse" in München

    Mail 0663 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0664 V-Modell am Studienplan?

    Mail 0665 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0666 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0667 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0668 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0669 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0671 Re: Extreme Programming und das V-Modell

    Mail 0728 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0729 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0730 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0731 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0732 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0733 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0734 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Mail 0735 Re: Agile Methoden im neuen V-Modell

    Content

    Hallo,
    
    auf die Postings #648 - #650 möchte ich eingehen. Dabei möchte ich betonen,
    dass ich kein Apologet der agilen Methoden (a.M.) bin. Vieles ist nur alter
    Wein in neuen Schläuchen.
    
    Beginnen wir mit ihrer Idee.
    Das Credo der agilen Ansätze (niedergelegt durch das Manifest der agilen
    Softwareentwicklung) lässt sich in etwa so zusammenfassen:
    - die Zusammenarbeit zwischen Menschen ist wichtiger als definierte Prozesse
    und komplexe Werkzeuge
    - das Ziel der Softwareentwicklung ist ein lauffähiges System, kein Wust von
    Papier
    - durch Verträge kommt man nicht zum Ziel, nur durch Zusammenarbeit mit dem
    Auftraggeber
    - statt Pläne zu erstellen, sollte man besser flexibel auf die Veränderungen
    reagieren
    
    Dieses Manifest sehe ich als Reaktion auf den Dokumentenwust, der in den
    Vereinigten Staaten bei der Softwareentwicklung, insbesondere für die
    öffentliche Hand, anzufertigen ist. Hier stellt sich dem (nicht ganz)
    unbedarften Betrachter wirklich die Frage, ob Software erstellt oder ein
    Berg von Papier erzeugt werden soll.
    
    Das V-Modell und die agilen Methoden befinden sich an zwei entgegengesetzten
    Enden des Spektrums der Vorgehensmodelle. Die "Philosophien" beider Ansätze
    weichen stark voneinander ab. Das V-Modell würden die Vertreter der agilen
    Methoden als dokumentenzentriert, formal/starr und "schwergewichtig"
    bezeichnen.
    
    Ohne Zweifel lassen sich die zur Umsetzung dieses Credos angewandten
    Techniken auch in das V-Modell "irgendwie" integrieren. (Aufzählung
    unvollständig: kurze Releases, Test first, User stories, fortlaufende
    Integration, ständiges Refactoring, gemeinsame Verantwortung und Eigentum,
    Pair programming, Reviews, Design für heute, Anforderungsdefinition im
    Dialog) Aber diese Techniken sind nicht neu, sondern schon länger bekannt
    und wirklich gut. Vieles davon wird mit Erfolg verwendet - auch ohne die
    Plakette "AGIL".
    
    Die grundlegende Idee beider Vorgehensweisen weicht aber doch zu stark
    voneinander ab, um wirklich kompatibel zu sein. V-Modell und agile Ansätze
    gehen von unterschiedlichen Prämissen aus. Die a.M. sind stark von den Ideen
    selbstregulierender und selbstorganisierender Systeme beeinflusst, deshalb
    hat das Management nur eine Moderatorfunktion. Die Zukunft ist von starker
    Unsicherheit geprägt, wodurch eine Planung prinzipiell nur geringen Wert
    hat. Entwickler sind selbstverantwortlich und wollen möglichst gute
    Ergebnisse abliefern, deshalb ist ein aufwändiges QM nicht notwendig.
    Dokumente können die Software nicht ersetzen, deshalb sollte man so schnell
    wie möglich "etwas zum Laufen bringen". Verträge sind für Juristen, deshalb
    sollte man besser "richtig" zusammenarbeiten.
    Hier sollte man nicht das V-Modell verbiegen. Oder gilt hier im
    übertragenden Sinne: richtige Programmierer programmieren immer in FORTRAN?
    
    Ich stimme völlig mit Frau Gehrecke (#650) und Herrn Dr. Kollischan (#649)
    überein, die auf die weichen Faktoren Kommunikation, Motivation, Klima
    hinweisen. Das sind Themen, die durch die a.M. zu Recht wieder in den Fokus
    gerückt wurden. Oft wird vernachlässigt, dass "software engineering is a
    peoples business" (P. Coad). Projekte scheitern aus unterschiedlichen
    Gründen, aber selten an technologischen Problemen. Viele Vorgehensmodelle
    sind auch zu stark an den Prinzipien der Industriebetriebslehre
    (Taylorismus, stark arbeitsteilige und funktional orientierte Organisation)
    orientiert, die dem Gegenstand Software einfach nicht gerecht wird. Hier
    sollte einmal der aktuelle Stand der Organisationslehre rezipiert werden.
    Man baut zwar extrem komplexe Systeme, aber weder Maschinen noch
    Kathedralen. Es handelt sich also auch um keinen Fertigungsprozess, sondern
    um Informationsverarbeitung. Das wird meines Erachtens nicht genug
    berücksichtigt.
    
    Die a.M. suggerieren aber, sie hätten für die tatsächlich vorliegenden
    Probeme eine - dazu noch einfache - Lösung. Aus industriesoziologischer und
    betriebswirtschaftlicher Sicht ist das oft zu einfach, insbesondere zu
    idealisiert gesehen.
    
    Zu Herrn Midderhoff (#648) angemerkt: Wir haben mit MDA sehr gute
    Erfahrungen gemacht. Die Trennung von plattformunabhängigen (fachlichen)
    Modellen (=PIM) und plattformspezifischen (technischen) Modellen (=PSM)
    setzen wir mit Erfolg ein. Durch die automatische Transformation des Ersten
    in das Zweite erzielen wir hohe Produktivitätsgewinne, weil ein Großteil der
    Programmquellen nicht von Hand programmiert werden muss. Die PSM gewinnen an
    Übersichtlichkeit und bilden tatsächlich "das Geschäft ab". Das Verfahren
    gewinnt insbesondere an Schubkraft, wenn die Entwicklung auf der Basis einer
    generierungsfähigen Softwarearchitektur (einem objektorientierten Framework,
    einem Application Server o.ä.) beruht. Einen entsprechenden Baukasten zur
    Entwicklung von MDA-Werkzeugen stellen wir demnächst als Open Source unter
    Source Forge ein.
    
    - Oliver Linssen
    
    ____________________________________________
    Oliver Linssen
    Geschäftsführer LIANTIS GmbH
    Mobil: +49 (0) 163/2469006
    http://www.liantis.com

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