mail 0645

Von:            	"Gesinn, Alexander" 

Hallo zusammen,

In SE 3 steht doch das "wie", der AG interessiert sich aber in der Praxis
wohl eher für das "was" (< SE 3).

Um auf das Beispiel mit dem Diskettenlauf zurückzukommen:
Fachliche (!) Anforderung:
Das "System" muss eine Schnittstelle zum Datenaustausch über ein
Diskettelaufwerk bereitstellen...

In SE 3 würde die technische Umsetzung des Diskettenlaufwerks beschrieben
werden. Das interessiert den Nutzer doch eher wenig...

Mit besten Grüßen
Alexander Gesinn

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: vm-d-l [mailto:vm-d-l@gmx.de]
Gesendet: Samstag, 1. Februar 2003 15:16
An: Multiple recipients of V-Modell-Mailingliste
Betreff: Software für Händi;-) (Was: Re: Prüf-Grundsatz (641) )

Von:            	Dr.Markus.Beckmann@t-online.de (Markus Beckmann)

On Fri, 31 Jan 2003 18:02:58 +0100, you wrote:

>Von:            	"Rainer Midderhoff" 
> ...
>Und zudem wäre - um das kleine Beispiel zu referenzieren - die Frage zu
>stellen, ob ein Anwender eine SE 3-Spezifikation sehen, lesen, verstehen
>und abnehmen sollte ... wenn ich ein Händi ;-) kaufe, interessiere ich mich
>auch nicht für die SW-Architektur der Software ... oder sollte ich ?

Da ist wohl der wesentliche Unterschied, ob ich SW für einen
Kunden (neu) entwickle, so dass seine Abnahme ggf. Einfluss
auf die weitere Entwicklung Einfluss hat, oder ob es sich um
eine "Massensoftware" handelt. Bei der Software für das
Handy^h^h^h^händi kann man davon ausgehen, dass zwischen
Kunden und Lieferanten ein weitgehendes Einvernehmen bezüg-
lich der (Anwender-) Funktionen besteht, so dass man auf eine
detaillierte Spezifikation für den Kunden verzichten kann
(Stichwort: "Angemessenheit der Dokumentation").

Nach dem selben Prinzip werden ja auch Fahrräder, Autos oder
Computer verkauft. Zu welchen "Problemen" das führen kann,
macht der Fall deutlich, als Apple dazu überging, Computer
ohne Diskettenlaufwerk aber mit CD-Brenner auszuliefern.
Ein Bekannter war im Privatbereich eine ganze Weile "von der
Außenwelt abgeschnitten", da er vorübergehend nicht "online"
war und nicht jeder Lust oder die Möglichkeit hatte, ihm ein
paar kB auf eine CD zu brennen.

Ähnlich ärgerlich ist es, wenn sich bei Standardsoftware von
einer zur anderen Version Features verändern, sodass Zusatz-
komponenten mit der neuen Version nicht mehr funktionieren.

In diesem Fall wäre eine detaillierte Spezifikation - zumin-
dest der Änderungen - ggf. auch für "Endanwender" hilfreich.

Gruß
Markus Beckmann
--
Dr. Markus Beckmann
Mainz

Links to V-Model

SE3 - SW-/HW-Anforderungsanalyse / SD3 - SW/HW Requirements Analysis

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