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SZ.2 Inkrementelle Entwicklung  

  SC.2 Incremental Development

  • Verknüpfungen mit dem Glossar
  • Inhalt  
  • SZ.2.1 Ablaufbeschreibung für die Aktivitäten im Submodell SE
  • SZ.2.2 Zusammenspiel mit den übrigen Submodellen
  •       SZ.2.2.1 Zusammenspiel der Submodelle SE und PM
  •       SZ.2.2.2 Zusammenspiel der Submodelle SE und QS
  •       SZ.2.2.3 Zusammenspiel der Submodelle SE und KM
  • SZ.2.3 Kriterien für die Auswahl des Szenarios
  • Verknüpfungen mit der V-Modell Mailingliste
  • SZ.2.1 Ablaufbeschreibung für die Aktivitäten im Submodell SE

    Die inkrementelle Vorgehensweise basiert auf der Grundidee, daß ein System in seiner Gesamtheit geplant, aber in Teilen realisiert wird - mit einem ständigen, stufenweisen Zuwachs an Funktionalität. Im Regelfall wird an den Anwender möglichst frühzeitig eine erste Systemversion ausgeliefert, die die Basisfunktionalität bietet. Später entwickelte (und gelieferte) Systemteile erweitern die Funktionalität im wesentlichen nur.

    Die inkrementelle Vorgehensweise geht davon aus, daß die Anwenderforderungen in ihren wesentlichen Aspekten vollständig bereits zu Beginn der Entwicklung erfaßt werden können und daß es möglich ist, das gesamte System in verschiedenen Teilabschnitten bzw. Ausbaustufen (im Englischen "increments" oder "builds") zu entwerfen, zu entwickeln, einzuführen und zu nutzen.

    Die einzelnen Ausbaustufen erfüllen jeweils einen Teil der gesamten geplanten Funktionalität des Systems. Dabei ist es notwendig, frühzeitig das gesamte System durch die Definition der Systemarchitektur zu entwerfen. Für die Ermöglichung eines inkrementellen Vorgehens werden an die Systemarchitektur besondere Anforderungen gestellt. So müssen Schnittstellen klar definiert sein und einen modularen, schrittweisen Ausbau des Systems ermöglichen

    Im weiteren Vorgehen wird dann die Systemarchitektur (im Regelfall nach funktionalen Kriterien) in Teile zerlegt, so daß die einzelnen Ausbaustufen bezüglich Umfang und Reihenfolge der Bearbeitung festgelegt werden können.

    Die Vergabe der einzelnen Ausbaustufen als einzelne Verträge ist möglich. Der Endnutzer kann bereits die jeweiligen Ausbaustufen für seine Aufgabenerfüllung einsetzen.

    Der Ablauf der SE-Aktivitäten bei einer inkrementellen Entwicklung ist in Abbildung SZ.1 illustriert.

    Abbildung SZ.1
    Abbildung SZ.1: Ablauf der SE-Aktivitäten bei einer inkrementellen Entwicklung

    Zeitpunkt T 0-Start

    Initialisierung des Projekts und Beginn der inhaltlichen Arbeiten gemäß Submodell SE.

    Zeitpunkt T 1-First Increment

    Als Ergebnis von Aktivität SE1.2 - Anwendungssystem beschreiben liegt eine grobe Systembeschreibung vor, die den Kern und den Gesamthorizont für die Funktionalität des Systems beschreibt.

    Für einige der in Aktivität SE1.5 - System fachlich strukturieren identifizierten Bereiche (erste Ausbaustufe) sind die fachlichen Anforderungen zum Teil vollständig (Bereich 1), zum Teil unvollständig (Bereich 2) erstellt.

    Die Ergebnisse der Aktivitäten SE1.2 und SE1.5 bilden zusammen die Anwenderforderungen, die zum Zeitpunkt T 1 in einer ersten Version vorliegen

    Die Anwenderforderungen müssen so detailliert sein, daß folgende Ziele erreicht werden

    Als Ergebnis von Aktivität SE2.1 - System technisch entwerfen sind die Bereiche der ersten Ausbaustufe in ihrer technischen Umsetzung (in der Systemarchitektur und den Technischen Anforderungen) beschrieben

    Die einzelnen Bereiche werden soweit detailliert und ausgearbeitet, wie es für die erste produktive Systemversion notwendig ist. In späteren Stufen können die einzelnen Bereiche verfeinert und um neue ergänzt werden.

    Durch die Berücksichtigung von technischen Lösungen im Rahmen der SE1 - System-Anforderungsanalyse-Aktivitäten entsteht eine fachlich fundierte und ausreichend spezifizierte Vorgabe für die Realisierung der ersten Ausbaustufe durch einen Auftragnehmer. Die Systemarchitektur und die Technischen Anforderungen werden ergänzt und alle weiteren, realisierungsspezifischen Dokumente und Entwicklungsergebnisse erstellt. Nach Abschluß der Realisierung wird die erste Ausbaustufe in die Nutzung übergeleitet

    Zeitpunkt T 2 bis T N-1 - Weitere Ausbaustufen

    Zum Zeitpunkt T 2 liegt als Ergebnis der wiederholten Durchführung von Aktivität SE1.2 - Anwendungssystem beschreiben eine verfeinerte Version der groben Systembeschreibung vor. Die Verfeinerungen bewegen sich im Normalfall im Rahmen des Gesamthorizonts, der bereits zum Zeitpunkt T 1 definiert wurde. Sie stellen eine Präzisierung der Anforderungen dar. Es kann durch solche Verfeinerungen jedoch auch zu neuen Bereichen kommen

    Für die Bestandteile der zweiten Ausbaustufe werden die fachlichen Anforderungen erarbeitet. Dabei können bisher nicht berücksichtigte Bereiche neu beschrieben und bereits vorhandene verfeinert werden. Erste Rückmeldungen aus der Nutzung der ersten Ausbaustufe werden berücksichtigt.

    Die damit in einer zweiten Version vorliegenden Anwenderforderungen bilden den Ausgangspunkt für die Verfeinerung und Ergänzung der Systemarchitektur und der Technischen Anforderungen.

    Der Realisierer, beispielsweise ein Auftragnehmer, erweitert die bereits produktive Systemversion 1 um die neu hinzugekommenen Teile und integriert sie im Rahmen der Integrationsschritte. Eventuell sind im Rahmen der Integrationsarbeiten auch Änderungen an der Systemversion 1 durchzuführen. Nach Abschluß der Realisierung wird auch die zweite Ausbaustufe in die Nutzung übergeleitet.

    Diese Arbeitsschritte werden für jedes Inkrement wiederholt.

    Zeitpunkt T N-Conclusion of the System Development

    Zum Zeitpunkt T N liegen Anwenderforderungen, Systemarchitektur und Technischen Anforderungen vollständig und konsistent vor. Nach Realisierung und Überleitung der letzten Ausbaustufe in die Nutzung befindet sich das komplette System in der Nutzung.

    SZ.2.2 Zusammenspiel mit den übrigen Submodellen

    SZ.2.2.1 Zusammenspiel der Submodelle SE und PM

    Die besondere Komplexität des Projektmanagements für inkrementell ablaufende Entwicklungen ergibt sich aus der Tatsache, daß parallel zu den Entwicklungstätigkeiten bereits Systemteile vom Anwender (evtl. im Parallelbetrieb) eingesetzt werden. Durch die aufeinanderfolgende Auslieferung von Systemteilen ergeben sich mehrere zu koordinierende Liefertermine und i. d. R. Teilabnahmen.

    Abbildung SZ.2 dargestellt.

    Abbildung SZ.2
    Abbildung SZ.2: PM-Zyklus bei einer inkrementellen Entwicklung

    Auf der Basis einer groben Beschreibung des Planungshorizonts und der Systemarchitektur muß im Rahmen der Grobplanung die Konzipierung der Inkremente erfolgen. Dies betrifft sowohl die inhaltliche Abgrenzung der Inkremente gegeneinander als auch die zeitliche Planung für die Erstellung der einzelnen Inkremente. Bedingung für die Aufteilung der Systemarchitektur in die einzelnen Realisierungsstufen ist die Modularität der Architektur. Sie muß den schrittweisen Aufwuchs des Systems ermöglichen, ohne bereits fertiggestellte Inkremente grundsätzlich überarbeiten zu müssen. Für jede Ausbaustufe wird im Rahmen der Projektplanung eine Baseline als Basis für die nachfolgende Entwicklung definiert

    Die Realisierbarkeitsuntersuchungen auf der technischen Entwicklungsebene liefern wertvolle Informationen für das Risikomanagement. Die Ergebnisse sind Teil der Entscheidungsgrundlage für das Projektmanagement.

    Forderungscontrolling wird für alle Ausbaustufen durchlaufen und kann bei Entscheidungsbedarf zu einer Durchführungsentscheidung führen.

    SZ.2.2.2 Zusammenspiel der Submodelle SE und QS

    Aus Sicht der Qualitätssicherung ergeben sich durch die Teillieferungen erhöhte Anforderungen an die Prüfung von Schnittstellen. Die Durchführung von Teilabnahmen mit vorausgehender Qualitätsprüfung ist in der Prüfplanung zu berücksichtigen.

    SZ.2.2.3 Zusammenspiel der Submodelle SE und KM

    Das Konfigurationsmanagement verwaltet im Fall der inkrementellen Vorgehensweise neben der Konfigurationsstruktur auf der Seite der technischen Systementwicklung auch die Struktur der bereits ausgelieferten Systemteile.

    SZ.2.3 Kriterien für die Auswahl des Szenarios

    Die folgende Auflistung von Vor- und Nachteilen und die Nennung der wichtigsten Voraussetzungen unterstützt die Entscheidungsfindung zur Auswahl der dargestellten inkrementellen Entwicklungsstrategie.

    Vorteile:

    Nachteile: Voraussetzungen:


    Verknüpfungen mit der V-Modell Mailingliste

    Mail 0247 - Re: Ist die inkrementelle Entwicklung richtig dargestellt (247)
    Mail 0244 - Ist die inkrementelle Entwicklung richtig dargestellt? (244)
    Mail 0246 - Re: Umfang von SE 1.2 bei inkrementeller Entwicklung (246)
    Mail 0243 - Re: Umfang von SE 1.2 bei inkrementeller Entwicklung (243)
    Mail 0242 - Umfang von SE 1.2 bei inkrementeller Entwicklung (242)
    Mail 0187 - Re: Projektmanagement fuer Inkrementelle Softwareentwicklung (187)
    Mail 0183 - Projektmanagement für Inkrementelle Softwareentwicklung (183)

    Verknüpfungen mit dem Glossar

    Incremental Development

    Hinweise:

    (1) Es ist möglich, daß neue fachliche Bereiche im Laufe der Entwicklung hinzugefügt werden. Dies kann aus vertragsrechtlichen Gründen problematisch sein.

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