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Mail 0513  

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    Re: mathematisch, formal korrektes und vollstaendiges V-Modell (513)

    From

    von Hagen, U.

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    Monday, 11. September 2000 08:55

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    Mail 0513

    Mail 0514

    Content

    Liebe DiskussionsteilnehmerInnen,
    
    da ich offenbar auch einen Teil an der Diskussion in der V-Modell-E-Mail-Liste
    beigetragen habe (vgl. "Re: Arbeitsauftrag (509)"), die sich inzwischen zum
    Thema "perfektes V-Modell" entwickelt hat, mein Diskussionsbeitrag aber von
    Herrn Hausen aus der "Diskussionskette" gelöscht wurde (meine Signatur kommt
    allerdings noch vor), möchte ich folgendes klarstellen:
    
    Ich wollte aufzeigen, dass in Bezug auf die Umsetzung des V-Modells in Werkzeug,
    die den V-Modell-"Workflow" unterstützen (wie z.B. in-Step von microTOOL und
    Innovator von MID) ein hinsichtlich der Produktflüsse nicht eindeutiges und
    unvollständiges V-Modell äußerst problematisch ist.
    
    Dies ist m.E. keine theoretisch akademische Angelegenheit, sondern hat eindeutig
    praktische Relevanz. 
    
    MfG
    U. von Hagen
    ******************************************
    * Ulrich von Hagen      LDS NRW - Dez. 251
    * Tel: 0211/9449-3602   Mauerstraße 51
    * Fax: 0211/9449-8802   40476 Düsseldorf
    * E-Mail:  von-Hagen@lds.nrw.de
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    > -----Ursprüngliche Nachricht-----
    > Von: vm-d-l [mailto:uth@SWE.GPPM.DE]
    > Gesendet am: Donnerstag, 7. September 2000 11:27
    > An: Multiple recipients of V-Modell-Mailingliste
    > Betreff: Re: mathematisch, formal korrektes und vollstaendiges V-Modell (511)
    
    Liebe DiskussionsteilnehmerInnen,
    
    ein "perfektes" V-Modell wäre sicher eine feine Sache, aber ein solches 
    Vorhaben ist dem Bereich Grundlagenforschung zuzuordnen, nicht der 
    Praxis, die wir heute haben.
    
    Das V-Modell, wie es ist, ist überaus nützlich als "Steinbruch für gute 
    Ideen" (die sogar oft zusammenpassen) und als "Kodex für Vorgehensweisen" 
    (vergleichbar der Straßenverkehrsordnung, die ja letztlich auch keine Unfälle 
    verhindert). So kenne ich es und so benutze ich es - manchmal ohne dass 
    das explizit erkennbar wird. Ich bezweifle stark, dass ein noch vollständigeres 
    und noch detaillierter regelndes V-Modell in der Praxis handhabbar ist. 
    Aufwände, die man in eine weitere Perfektionierung stecken würde, würden 
    keinen erkennbaren Nutzen mehr bringen. Die Tatsache, ein "perfektes" Modell 
    zu haben, ist allenfalls von akademischen Interesse. (Notwendige inhaltliche 
    Korrekturen und Aktualisierungen sind von dieser Aussage natürlich 
    ausgenommen.)
    
    Die (Weiter-) Entwicklung des V-Modells trägt der Steuerzahler. 
    Diese Investition muss unter Kosten- und Nutzenaspekten gesehen 
    werden. Das gegenwärtige V-Modell ist m. E. hinreichend vollständig und 
    in der Praxis gerade noch, manchmal schon nicht mehr praktikabel. Es ist, 
    so gesehen, nahezu  optimal. In eine weitere Perfektionierung zu investieren, 
    wäre kontraproduktiv.
    
    vm-d-l wrote:
    Sehr geehrte/r Frau/Herr Sigrid Schönrock,  Ulrich von Hagen, Dr. Klaus P. Ploegert,
    lieber Stefan Görres, vm-d-l,
    
    in verschiedenen Diskussionsbeitraegen von Ihnen taucht immer wieder die Frage nach einem 
    "mathematisch, formal korrektem und vollständigem V-Modell" und einer geeigneten Unterstuetzung auf. 
    Fuer das VM92 hatten wir mit ProcePT (http://www.scope.gmd.de/documents/ProcePT/) und VMBrowser 
    (http://www.scope.gmd.de/vmodel/de/) gezeigt wie dieses Ziel ggfs. zu erreichen ist und somit die 
    Anforderungen an ein praktikables Software process engineering (Normkonformitaet, etc.) nach dem 
    Stand der Technik erfuellt werden koennen. Ebenso haben wir gezeigt, dass ein "stimmiges" VM in ein 
    Teamware- bzw. CSCW-System fuer Shared work spaces eingebettet werden kann (http://bscw.gmd.de).
    Leider haben wir z.Z. nicht die notwendigen Mittel um dies auch fuer VM97 und die seitherigen 
    Variationen zu zeigen. Eine vorlauefige Analyse zeigte, dass dazu einige Modifikationen und 
    Anreicherungen notwendig sind. Falls Sie, oder andere VM-Interessierte, an einer solchen  
    Arbeit interessiert sind wuerden wir uns ueber einen diesbezueglichen Auftrag sehr freuen.
    
    Mit bestem Gruss, H.L.Hausen  (komplete Koordinaten am Ende dieser Notiz)
    
    ******************************************
    * Ulrich von Hagen      LDS NRW - Dez. 251
    * Tel: 0211/9449-3602   Mauerstraße 51
    * Fax: 0211/9449-8802   40476 Düsseldorf
    * E-Mail:  von-Hagen@lds.nrw.de
    ****************************************** 
    > -----Ursprüngliche Nachricht-----
    > Von: vm-d-l [mailto:uth@SWE.GPPM.DE]
    > Gesendet am: Dienstag, 5. September 2000 09:43
    > An: Multiple recipients of V-Modell-Mailingliste
    > Betreff: Re: Arbeitsauftrag (508)
    > 
    Sigrid Schönrock wrote: 
      
    > Für sich selbst Arbeitsaufträge zu erstellen, ist sicherlich
    > kontraproduktiv. Aber hier 
    > unterscheide ich zwischen Person und Rolle des Projektmanagers. In großen 
    > Projekten können die der Rolle Projektmanager zugeordneten Aktivitäten sehr
    > wohl 
    > auf verschiedene Personen aufgeteilt sein - spätestens wenn die Person
    > ProjektmanagerA Urlaub hat, wird die Rolle von anderen Personen wahrgenommen
    > werden müssen. Insoweit ist das Erstellen von Arbeitsaufträgen im Bereich
    > des
    > Submodells für mich zumindest nicht ausgeschlossen.
    
    Ich würde die Verwendung von schriftlichen Arbeitsaufträgen sehr 
    pragmatisch handhaben. 
    Bei kleinen Projekte ( ca. 2-5 Mitarbeiter) ist es aus meiner Sicht 
    nicht sinnvoll. Hier kommunizieren die die Leute miteinander.
    
    Je größer die Projekte sind, um so wichtiger wird die schriftliche 
    Beauftragung (PM 12). Der Projektleiter teilt im AA seine 
    Erwartungshaltung mit und der Mitarbeiter weiss, was er tun soll.
    
    > Im Zusammenhang mit dem ersten Teil Ihrer Antwort interpretiere ich, dass
    > Sie Arbeitsaufträge "nach Bedarf" erstellen und die Zielperson(en) dann
    > entsprechend informieren. 
    > Dies wird wohl die allgemein gängige Praxis sein. 
    
    So ist die Praxis.
    
    > Was mich stört, ist die formale, 
    > logische Lücke im V-Modell. In PM 12 entsteht ein Output für SE, KM und QS, 
    > der dort aber überhaupt nicht (formal also auch nicht "nach Bedarf")
    > benötigt wird.
    
    Ich glaube, hier ist Ihre Erwartungshaltung an das V-Modell 
    überzogen. Die ursprüngliche Intention war es, den Projekten eine 
    Hilfestellung (in dem Sinne: was soll ich tun und was erzeuge ich 
    dabei) zu geben. Der Produktfluß sollte dabei die Verbindung der 
    Submodelle aufzeigen. 
    
    Das V-Modell war jedoch nie als ein mathematisch, formal korrektes 
    und vollständiges Modell gedacht, in das Sie sich einklicken können 
    und von da an läuft alles automatisch.
    
    MfG
    
    Klaus Plögert
    (V-Modell-Autor und -Berater)
    
    
    > -----Ursprüngliche Nachricht-----
    > Von:	vm-d-l [SMTP:uth@SWE.GPPM.DE]
    > Gesendet am:	Montag, 28. August 2000 11:33
    > An:	Multiple recipients of V-Modell-Mailingliste
    > Betreff:	Re: Arbeitsauftrag (506)
    > 
    > Sehr geehrte Frau Schönrock,
    
    > der Arbeitsauftrag gem. PM 12 stellt aus meiner Sicht lediglich das 
    > Instrumentarium dar, um die Erledigung von Aktivitäten zu beauftragen. Der 
    > Arbeitsauftrag, der für die Erstellung von kleinen / mittleren administrativen 
    > IT-Systemen dem Tayloring zum Opfer fällt, hat seine Berechtigung dann, wenn es 
    > gilt in einem heterogenen Projektumfeld (z.B. Auftraggeber - Generalunternehmer 
    > mit diversen Subunternehmern) eine Steuerung der Aktivitätenerledigung durch 
    > das Projektmanagement zu ermöglichen.
    >
    > In der Beauftragung einer Aktivität steckt die Bindung von Ressourcen 
    > (Arbeitszeit, Aufwände, Geld). Unter dem Gesichtspunkt, dass in jeder 
    > Organisation Kompetenzregelungen definiert, die festlegen, wer in welchem 
    > Umfang über diese Ressourcen verfügen darf, hilft der Arbeitsauftrag 
    > sicherzustellen, dass ein Projektteam nur durch seinen Projektmanager, der in 
    > der Regel diese Kompetenzen innehat, beauftragt werden kann.
    > 
    > Sollte in wie in Ihrem Beispiel genannt ein Arbeitsauftrag von Projektmanager A 
    > zum Projektmanager B erforderlich werden, glaube ich, dass die dahinterliegende 
    > Projekt- / Aufgabenabgrenzung unglücklich gewählt ist, denn Projekte zeichnen 
    > sich in der Regel dadurch aus, dass sie organisatorisch betrachtet autonom sind 
    > (sein müssen), damit die definierten Projektziele erreicht werden können. Für 
    > dieses Beispiel würde ich eine Lösung im Sinne des Tailoring nach V-Modell 
    > vorschlagen und die Initiierung von Arbeitsaufträgen um folgende "Regelung" 
    > ergänzen:
    > 
    > Wenn Arbeitsaufträge durch ein Projekt motiviert sind, deren Erledigung durch 
    > ein anderes Projekt erfolgen muss, so werden die Arbeitsaufträge durch ein 
    > Projektsteuerungsgremium (Lenkungsausschuss), der die Verantwortung für die 
    > Zielerreichung beider Projekte hat, ausgesprochen.
    > 
    > Die fehlende Zuordnung von Arbeitsaufträgen zu einzelnen Produkten der 
    > Submodelle SE, KM, QS ergibt sich aus der Tatsache, dass jede Produkterstellung 
    > der Beauftragung unterleigen kann. Inwieweit es Sinn macht, dass ein 
    > Projektmanager sich formal mit der Erstellung eines von ihm zu erstellenden 
    > Produkts via Arbeitsauftrag beauftragt, erscheint mir zweifelhaft, da dadurch 
    > eines der Ziele des V-Modells - Verebesserung der Kommunikation - eigentlich 
    > nicht unterstützt wird, den der Rolleninhaber wird sicherlich wissen, dass er 
    > sich mit einer Aktivität, die er gerade ausführen will, beauftragt hat. Eine 
    > andere Auslegung halte ich für eher kontraproduktiv.
    > 
    > Ich hoffe, Ihnen hilft meine Sichtweise auf die Aktivität PM 12 für Ihre 
    > Projektsituation weiter. Ich würde mich über Ihr Feedback freuen.
    > 
    > Mit freundlichen Grüßen
    > Stefan Görres
    > 
    > Treuconsult Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH
    > Hohenzollernring 25
    > 50672 Köln
    > 
    > Tel. 0221 / 9254810
    > Fax 0221 / 2571496
    > E-Mail: goerres@treuconsult.de
    >---------------------------------------------------------------------------
    > -----Ursprüngliche Nachricht-----
    > Von:	vm-d-l [SMTP:uth@SWE.GPPM.DE]
    > Gesendet am:	Montag, 28. August 2000 10:36
    > An:	Multiple recipients of V-Modell-Mailingliste
    > Betreff:	Arbeitsauftrag (505)
    >
    >Hallo,
    >
    > ich hätte gerne gewusst, wie in der Praxis mit den in Aktivität PM 12 erzeugten
    > Arbeitsaufträgen umgegangen wird und auch wie damit umgegangen werden soll.>
    > 
    > Der Produktfluss zu PM 12 sagt zwar aus, dass der Arbeitsauftrag Eingangsinformation 
    > in den Submodellen SE, QS, KM, und den Aktivitäten PM 8 sowie PM 13 sein soll,
    > aber er wird nur in den genannten PM-Aktivitäten als Eingangsinformation aufgeführt.
    > 
    > Die Idee einer Aktivität einen Produktfluss zuzuordnen, finde ich sehr gut. Doch wenn
    > man dies nutzt, dann muss er auch vollständig sein. Wie soll der Bearbeiter, der 
    > ja eigentlich durch den Produktfluss geleitet wird, denn auf die Idee kommen, dass
    > da irgendwo ein Arbeitsauftrag existieren könnte, der ihm den Gesamtkontext seiner
    > Aufgabe erläutert? Merkt er, dass da was fehlt, wird er den Verdacht haben müssen,
    > dass da auch andere Dinge fehlen und dass ihn das V-Modell so dann eigentlich gar
    > nicht unterstützt.
    > 
    > Aus dem Produktfluss in PM 12 unterstelle ich, dass der Arbeitsauftrag generell allen
    > Aktivitäten der Submodelle SE, QS und KM als Eingangsprodukt zuzuordnen ist.
    > Insoweit ist mir dann auch unverständlich, wieso es offensichtlich keine Arbeitsaufträge
    > für die PM-Aktivitäten selbst geben sollte. Die Aktivitäten sind dem Projektmanager 
    > zugeordnet, doch auch das ist nur eine Rolle, die mehrerer Personen zugeordnet sein
    > kann. ProjektmanagerA könnte also seinen Kollegen ProjektmanagerB damit
    > beauftragen die Aktivitäten PM 2 und PM 3 auszuführen und ihm einen entsprechenden
    > Arbeitsauftrag erteilen.
    > 
    > Mit freundlichem Gruß
    > Sigrid Schönrock
    >      
    >  Sigrid.Schoenrock@rzf.fin-nrw.de
    >       Tel: 0211/4572-353
    >       Fax: 0211/47833-046
    *********************************************************
    Dr. Klaus P. Ploegert
    IABG mbH
    Dept.:  IK61                        Tel: +49-89-6088-3420
    D-85521 Ottobrunn, Einsteinstr. 20  Fax: +49-89-6088-3722              
    Germany
    E-Mail: ploegert@iabg.de            Mobil: 0172-9302352
    URL:    http://www.v-modell.iabg.de
            http://www.iabg.de
    
    >  Hochachtungsvoll Ihr
    > Hans-Ludwig Hausen                               mailto:hausen@gmd.de
    > ORG:   GMD  -   Forschungszentrum Informationstechnik GmbH
    > MAIL:  GMD, Schloss Birlinghoven, D-53757 St Augustin, Germany, EU
    > URL:   http://www.scope.gmd.de  <> ftp://ftp.gmd.de/GMD/SW-Quality
    > FON:  +49-2241-14-2937(buero)   +49-2241-14-2717(sek) +49-2251-51998(zuhause)
    > FAX:  +49-2241-14-2618(papier)  +49-2241-14-2197(computer)
    >
    
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