1996-1997-1998-1999-2000-2001-2002
Re: Arbeitsauftrag (506)
Görres, S.
Monday, 28. August 2000 11:51
Mail 0505 (Color: Green)

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Sehr geehrte Frau Schönrock,
der Arbeitsauftrag gem. PM 12 stellt aus meiner Sicht lediglich das
Instrumentarium dar, um die Erledigung von Aktivitäten zu beauftragen. Der
Arbeitsauftrag, der für die Erstellung von kleinen / mittleren administrativen
IT-Systemen dem Tayloring zum Opfer fällt, hat seine Berechtigung dann, wenn es
gilt in einem heterogenen Projektumfeld (z.B. Auftraggeber - Generalunternehmer
mit diversen Subunternehmern) eine Steuerung der Aktivitätenerledigung durch
das Projektmanagement zu ermöglichen.
In der Beauftragung einer Aktivität steckt die Bindung von Ressourcen
(Arbeitszeit, Aufwände, Geld). Unter dem Gesichtspunkt, dass in jeder
Organisation Kompetenzregelungen definiert, die festlegen, wer in welchem
Umfang über diese Ressourcen verfügen darf, hilft der Arbeitsauftrag
sicherzustellen, dass ein Projektteam nur durch seinen Projektmanager, der in
der Regel diese Kompetenzen innehat, beauftragt werden kann.
Sollte in wie in Ihrem Beispiel genannt ein Arbeitsauftrag von Projektmanager A
zum Projektmanager B erforderlich werden, glaube ich, dass die dahinterliegende
Projekt- / Aufgabenabgrenzung unglücklich gewählt ist, denn Projekte zeichnen
sich in der Regel dadurch aus, dass sie organisatorisch betrachtet autonom sind
(sein müssen), damit die definierten Projektziele erreicht werden können. Für
dieses Beispiel würde ich eine Lösung im Sinne des Tailoring nach V-Modell
vorschlagen und die Initiierung von Arbeitsaufträgen um folgende "Regelung"
ergänzen:
Wenn Arbeitsaufträge durch ein Projekt motiviert sind, deren Erledigung durch
ein anderes Projekt erfolgen muss, so werden die Arbeitsaufträge durch ein
Projektsteuerungsgremium (Lenkungsausschuss), der die Verantwortung für die
Zielerreichung beider Projekte hat, ausgesprochen.
Die fehlende Zuordnung von Arbeitsaufträgen zu einzelnen Produkten der
Submodelle SE, KM, QS ergibt sich aus der Tatsache, dass jede Produkterstellung
der Beauftragung unterleigen kann. Inwieweit es Sinn macht, dass ein
Projektmanager sich formal mit der Erstellung eines von ihm zu erstellenden
Produkts via Arbeitsauftrag beauftragt, erscheint mir zweifelhaft, da dadurch
eines der Ziele des V-Modells - Verebesserung der Kommunikation - eigentlich
nicht unterstützt wird, den der Rolleninhaber wird sicherlich wissen, dass er
sich mit einer Aktivität, die er gerade ausführen will, beauftragt hat. Eine
andere Auslegung halte ich für eher kontraproduktiv.
Ich hoffe, Ihnen hilft meine Sichtweise auf die Aktivität PM 12 für Ihre
Projektsituation weiter. Ich würde mich über Ihr Feedback freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Görres
Treuconsult Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH
Hohenzollernring 25
50672 Köln
Tel. 0221 / 9254810
Fax 0221 / 2571496
E-Mail: goerres@treuconsult.de
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> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: vm-d-l [SMTP:uth@SWE.GPPM.DE]
> Gesendet am: Montag, 28. August 2000 10:36
> An: Multiple recipients of V-Modell-Mailingliste
> Betreff: Arbeitsauftrag (505)
>
>Hallo,
>
> ich hätte gerne gewusst, wie in der Praxis mit den in Aktivität PM 12 erzeugten
> Arbeitsaufträgen umgegangen wird und auch wie damit umgegangen werden soll.>
>
> Der Produktfluss zu PM 12 sagt zwar aus, dass der Arbeitsauftrag Eingangsinformation
> in den Submodellen SE, QS, KM, und den Aktivitäten PM 8 sowie PM 13 sein soll,
> aber er wird nur in den genannten PM-Aktivitäten als Eingangsinformation aufgeführt.
>
> Die Idee einer Aktivität einen Produktfluss zuzuordnen, finde ich sehr gut. Doch wenn
> man dies nutzt, dann muss er auch vollständig sein. Wie soll der Bearbeiter, der
> ja eigentlich durch den Produktfluss geleitet wird, denn auf die Idee kommen, dass
> da irgendwo ein Arbeitsauftrag existieren könnte, der ihm den Gesamtkontext seiner
> Aufgabe erläutert? Merkt er, dass da was fehlt, wird er den Verdacht haben müssen,
> dass da auch andere Dinge fehlen und dass ihn das V-Modell so dann eigentlich gar
> nicht unterstützt.
>
> Aus dem Produktfluss in PM 12 unterstelle ich, dass der Arbeitsauftrag generell allen
> Aktivitäten der Submodelle SE, QS und KM als Eingangsprodukt zuzuordnen ist.
> Insoweit ist mir dann auch unverständlich, wieso es offensichtlich keine Arbeitsaufträge
> für die PM-Aktivitäten selbst geben sollte. Die Aktivitäten sind dem Projektmanager
> zugeordnet, doch auch das ist nur eine Rolle, die mehrerer Personen zugeordnet sein
> kann. ProjektmanagerA könnte also seinen Kollegen ProjektmanagerB damit
> beauftragen die Aktivitäten PM 2 und PM 3 auszuführen und ihm einen entsprechenden
> Arbeitsauftrag erteilen.
>
> Mit freundlichem Gruß
> Sigrid Schönrock
>
> Sigrid.Schoenrock@rzf.fin-nrw.de
> Tel: 0211/4572-353
> Fax: 0211/47833-046
PM12 - Vergabe von Arbeitsaufträgen / PM12 - Allocation of Work Orders
Arbeitsauftrag / Work Order
Projektmanager / Project Manager
T.3.2.1 Kleine administrative IT-Vorhaben / T.3.2.1 Small Administrative IT Projects
T.3.2.2 Mittlere administrative IT-Vorhaben / T.3.2.2 Medium Administrative IT Projects