Previous Next V-Model Official Homepage by IABG  
Mail 0502  

1996-1997-1998-1999-2000-2001-2002

Contents  
  • Title
  • From
  • Date
  •  
  • History
  • Content
  • Links to V-Model
  • Title

    Re: V-Modell und keine Q-Merkmale ? (502)

    From

    Petrasch, R.

    Date

    Friday, 30. June 2000 15:42

    History

    Mail 0442

    Mail 0443

    Mail 0444

    Mail 0446

    Mail 0447

    Mail 0448

    Mail 0450

    Mail 0452

    Mail 0458

    Mail 0459

    Mail 0488

    Mail 0489

    Mail 0490

    Mail 0491

    Mail 0492

    Mail 0493

    Mail 0494

    Mail 0495

    Mail 0496

    Mail 0497

    Mail 0500

    Mail 0501 (Color: Green)

    Mail 0502

    Content

    From:           	Roland Petrasch 
    
    
    Sehr geehrter Herr Hausen,
    
    auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: 
    Es mag richtig sein, dass die Verwendung von
    ISO/IEEE/IEC/ANSI/OMG/ECMA/BSA-Normen und -Standards empfehlenswert ist,
    ABER:
    a) die Normen sind NICHT aufeinander abgestimmt, verwenden eine z.T.
    sehr unterschiedliche Terminologie, enthalten recht abstrakte (und
    manchmal praxisfremde) Modelle und widersprechen sind sogar in einigen
    Punkten (was die Praxistauglichkeit nicht gerade erhöht) und
    b) das hat mit den von mir angesprochenen Mängeln des V-Modells nichts
    zu tun.
    
    Mein Diskussionsbedarf liegt darin begründet, dass ich mit der Aussage 
     "Es ist nicht notwendig Q-Merkmale sowie den Umgang mit diesen im
    V-Modell zu definieren."
    nicht Leben kann. Auch das Hilfsargument, daß es
    ISO/IEEE/IEC/ANSI/BSA-Normen gibt, ist nicht befriedigend.
    
    Also gern führe ich meine "Magenprobleme" noch mal auf:
    a) Warum erwähnt das V-Modell die Anforderungen und im SE-Submodell zwar
    Q-Merkmalem aber disbzgl. nur EINE
    Norm. Der "Höhepunkt" an Inkonsistenz entsteht nun dadurch, dass das
    Submodell QS den Begriff Q-Merkaml noch nicht einmal erwähnt. Wenn die
    o.g. Aussagen stimmen würden, dann sollte sich das V-Modell gar nicht
    damit auseinandersetzen (Motto: "Not-my-Job"). 
    b) Es geht in der Frage darum, allgemein den _Umgang_ (!) mit
    Q-Merkmalen (welche
    auch immer das sind) zu beschreiben - das ist die Aufgabe eines
    Prozeßstandards und dieser Aufgabe kommt das V-Modell in keinster Weise
    nach !
    c) Wenn es denn so viele "tolle" Normen gibt, warum bezieht sich das
    V-Modell nun ausgerechnet auf die ISO 9126 ? Das ist nicht
    nachvollziehbar und weder konsequent, noch sinnvoll, da es auch andere
    brauchbare Werke gibt, die sich gut mit Prozeßstandards verwenden
    lassen.
    d) Ebenfalls nach wie vor unbeantwortet bleibt die Frage, warum sich das
    Submodell QS zwar explizit auf die Qualitätsdefinition der ISO 8402
    bezieht, jedoch genau den wichtigsten Teil dabei ignoriert: Der
    Zusammenhang zwischen Anforderungen und Merkmalen - nein so hilft das
    V-Modell nicht. Dann sollte es das Thema "Qualität" besser ganz
    totschweigen - das wäre dann wenigstens in sich konsistent (wenn auch
    nicht hilfreich im Sinne der praktischen Anwendung).
    
    Das Argument, man solle sich die Sachen doch selbst zusammensuchen, ist
    nicht allzu überzeugend, denn dann braucht man das V-Modell auch nicht
    mehr (ausser den netten Dokumentstrukturbeschreibungen vielleicht):
    Erst soll man das alles einem Tailoring unterziehen, dann die
    Methodenzuordnung vornehmen und dann beginnt das große Rätseln, wo, wann
    und wie man die "Requirements" und die "Characteristics" zusammenbringt,
    um Qualität nachzuweisen, ohne dass auch nur ansatzweise das V-Modell
    dabei hilt.
    Dass es auch anders geht, habe ich in dem folgenden Artikel dargelegt:
    Petrasch, R.: Über den Software-Qualitätsbegriff. In:
    Gl-Softwaretechnik-Trends, Mitteilungen der Gesellschaft für Informatik,
    Band 19, Heft 3, Nov. 1999, S. 36-39
    Der o.g. Artikel zeigt, daß man Aktivitäten durchaus allgemein aber MIT
    Bezug zu Anforderungen und Merkmalen beschreiben kann - wieso es beim
    V-Modell nicht gehen soll, ist nicht nachvollziehbar.
    
    Das Problem scheint mir eher zu sein, das viele (und evtl. die Ersteller
    des V-Modells?) gar nicht berücksichtigen (oder wissen), dass man
    zwischen Anforderungen und Merkmalen unterscheiden kann und dass es eine
    prozeßorientierte Sichtweise darauf geben kann! Der Qualitätsnachweis
    gelingt nämlich nur durch die Gegenüberstellung von Anforderungen und
    Merkmalen (gem. ISO 8402). Dies alles bei einem Prozeßstandard zu
    ignorieren bedeutet, dass die Unterstützung bei der Erzeugung von
    Produktqualität praktisch nicht vorhanden ist - das ist der (traurige)
    Status Quo des V-Modells
    
    Viele Grüße
    Roland Petrasch 
    
    
    vm-d-l wrote:
    
    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Roland Petrasch, aus jahrerlanger Erfahrung halte ich es fuer angebracht mit IEEE und ISO Normen (= Standards in Englisch) zu arbeiten wenn immer es angebracht bzw. gefordert ist, da diese einen Konsenz von internationalen Experten repraesentieren. Die von mir genannten Normen sind Beispiele, im Einzelfall sollten immer die fuer die jeweilige Branche verbindlichen bzw. empfohlenen herangezogen werden.

    Neue, unabgestimmte adhoc Q-Begriffsdefinitionen, Q-Verfahren usw, usf. haben aus meiner Sicht z.Z. nur einen begrenzten Nutzen. Sie sollten erst industriell erprobt, dann die Expertendiskussion durchlaufen und dann ggfs zur Verbesserung von Normen fuehren.

    Alle die von Ihnen genannten Anforderungen an eine Q-Bestimmung (und daruberhinaus die nach ASQC, DIN, BSI, IEE, AFNOR, IEEE und ISO geforderten) werden in den industriell erprobten Guides nach ISO12119 und nach ISO14598 part 1 to 5 erfuellt.

    Fuer eine weiterfuehrende Diskussion moechte ich gerne auf

    Software Evaluation for Certification: Principles, Practice and Legal
    Liability. Rae A., Robert P. and Hausen H. L. (Eds)
    McGraw Hill, International Software Quality Assurance Series,
    verweisen
    -- 
     Hochachtungsvoll Ihr / 
    Hans-Ludwig Hausen                               mailto:hausen@gmd.de
    ORG:   GMD German National Research Center for Information Technology
    MAIL:  GMD, Schloss Birlinghoven, D-53757 St Augustin, Germany, EU 
    URL:   http://www.scope.gmd.de  <> ftp://ftp.gmd.de/GMD/SW-Quality
    FON:  +49-2241-14-2937(office)  +49-2241-14-2717(secretariate) +49-2251-51998(home)
    FAX:  +49-2241-14-2618(paper) +49-2241-14-2197(computer)

    Links to V-Model

    not defined

    Previous Next GDPA Online Last Updated 01.Jan.2002 Updated by Webmaster Last Revised 01.Jan.2002 Revised by Webmaster