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Re: Vorteile für die SW-Industrie (375)
Reichmann, M.
Monday, 28. June 1999 08:54
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: vm-d-l
An: Multiple recipients of V-Modell-Mailingliste
Datum: Freitag, 25. Juni 1999 14:16
Betreff: Re: Vorteile für die SW-Industrie (374)
...
> Richtig, man kann Standards nicht über die Mauer in ein Unternehmen
> werfen. Standards stellen aber auch einen guten Weg dar, um von anderen
> zu lernen. Hier kann das V-Modell als Referenzwerk dienen, um einen
> Vergleich mit existierenden Standards zu ermöglichen.
MR:-------------------------
In diesem Sinne ist es auch möglich das V-Modell
als "Initialwerte" einer "Experience Factory Organisation" zu sehen, da
es Produktmodelle und
Prozeßmodelle beinhaltet.
Das Qualitätsmodell ISO 9126 wird referenziert.
Damit läßt sich das V-Modell ideal in das Quality Improvement Paradigma
einbetten.
-------------------------
> Gründe, das
> V-Modell zu benutzen sind zum Beispiel sein gutes Verfahren zum
> Tailoring, die Definition von Rollen (auch wenn viele Unternehmen den
> Sinn och nicht verstehen) oder die Vollständigkeit der Aktivitäten.
Auch hier sind wir einer Meinung. Wenn ich das V-Modell als Referenzwerk
verwende, mache ich es nicht zum verbindlichen Standard.
Viele Unternehmen
gehen jedoch diesen Schritt, gerade auch in Hinblick auf Zertifizierungen.
Die Bundesbehörden müssen ihn sogar gehen. Das Modell wird oft genug weder
sorgfältig eingeführt, noch überhaupt auf seine Eignung im Unternehmen
überprüft. DeMarco schreibt: ?Für uns klingt das nach gesundem
Hausverstand, aber es weicht von den weitverbreiteten Vorstellungen in der
Industrie ab, daß man neue Ansätze finden soll und diese als Standard
festschreiben, bevor irgend jemand in der Firma sie ausprobiert hat."
Für mich steht somit der Nutzen verbindlicher Prozeßstandards aus Sicht
eines Softwarehauses oder Auftragnehmers weiterhin in Frage. Mich würden
weitere Meinungen und Erfahrungen sehr interessieren!
MR:-------------------------
Nachdem selbst die Mindestanforderungen in der unverbindlichen
Handbuchsammlung enthalten sind
und in der FAQ Liste folgende Frage negativ beantwortet wird:
1.16 Gibt es eine Definition der Normenkonformität V-Modell?
Leider nein. Hier wären die Initiatoren des V-Modells aufgerufen,
Festlegungen zu treffen.
Dies ist bis dato leider noch nicht geschehen.
ist das V-Modell doch als ein sehr flexibler Standard zu verstehen
der folgende Interpretation unterstützt
Erstelle im Einklang mit deinem Kunden so wenig Dokumentation wie möglich
und
so viel wie für den Projekterfolg und den weitern Firmenerfolg notwendig.
Zudem wird vom V-Modell lediglich gefordert, daß
Streichungen und Ergänzungen des V-Modells kenntlich gemacht werden müssen.
Womit alles erlaubt ist was Sinn macht.
Zudem wird für eine ISO-Zertifizierung verlangt
in einem bestimmten Rahmen
das zu dokumentieren was vorhanden ist
und es ist erlaubt sich Ziele zu setzen.
Womit auch eine rasche Übernahme und Einführung des V-Modells als Standard
keine so großen Probleme bereiten sollten.
Damit rückt sich eher das Zertifikat in das rechte Licht ...
Damit lassen sich die Vorteile des V-Modells immer dort optimal nutzen
1.)
wo der Aufwand für die Streichungen und Ergänzungen
die Festschreibung eines eigenen Standards nicht überschreiten
und diese Aktivtäten für die Optimierung verschiedener Prozeßmodelle
verwendet werden können.
2.)
wo eine gemeinsame Kommunikationsbasis neu geschaffen werden muß.
Zumindest das Glossar läßt sich immer wiederverwenden.
3.)
wo wenig Ressourcen vorhanden und
noch wenig Projekterfahrung vorhanden ist und
so gut wie keine interne Regelungen und Vorlagen existieren.
Dort läßt sich das V-Modell meiner Einschätzung nach
sanft und pragmatisch OHNE erste Überprüfung und Tests
stufenweise einführen und verwenden.
Bsp. (sehr pragmatisch):
1.) Verwendung der Vorlagen und Aktivitätenbeschreibungen als Checklisten sowie
eines V-Modell Browsers: Jeder sollte froh sein das Rad nicht immer neu erfinden zu müssen.
2.) Schwerpunktlegung auf die einzelnen Submodelle bei der Überprüfung der Ergebnisse.
3.) Aus den ersten Erfahrungen lernen und Projektklassen mit
wiederverwendbaren Prozeßmodellen schrittweise identifizieren.
Damit kann das V-Modell, an die Bedürfnisse und Möglichkeiten
einer sehr kleinen Unternehmung angepaßt, eingeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Reichmann
-------------
mreichma@edu.uni-klu.ac.at
Martin Reichmann
Student an der Universität Klagenfurt
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