Previous Next V-Model Official Homepage by IABG  
Mail 0402  

1996-1997-1998-1999-2000-2001-2002

Contents  
  • Title
  • From
  • Date
  •  
  • History
  • Content
  • Links to V-Model
  • Title

    Re: Aenderungszyklus V-Modell und kleine Aender (402)

    From

    Steinmann, C.

    Date

    Wednesday, 8. September 1999 12:07

    History

    Mail 0389

    Mail 0392

    Mail 0396

    Mail 0400

    Mail 0402

    Mail 0403

    Content

    Hallo!
    
    Herr Plögert hat in seiner Mail eine ganze Reihe wichtiger Fragen
    aufgeworfen. Einige dieser Fragen weisen auf grundsätzliche Probleme hin,
    die sich aus der derzeitigen Pflege des Vorgehensmodells ergeben.
    
    Vier solcher Problemfelder will ich kurz skizzieren:
    
    1.   Herr Plögert schreibt ganz richtig, daß Firmen zur Einführung des
    V-Modells Investitionen in erheblichem Umfang geleistet haben. Diese Firmen
    müssen ein Recht darauf haben, daß der Entwicklungsstandard auch in ihrem
    Sinne weiterentwickelt wird. Als Entwicklungsstandard des Bundes nimmt das
    V-Modell aber nicht nur konsequent die Auftraggebersicht ein, sondern
    darüber hinaus die Sicht eines Auftraggebers, der ein Bündel ganz
    bestimmter Anwendungen im Fokus hat. Ein Entwicklungsstandard ist aber nur
    dann nützlich, wenn dieser (auch) der breiten Masse der Softwareentwickler
    bei ihrer Arbeit hilft.
    
    2.   Ein Entwicklungsstandard für IT-Systeme muß lebendig sein. Aus der
    Verwendung neuer Werkzeuge, neuen Methoden und Technologien oder auch aus
    Anforderungen bestimmter Anwendungsgebiete wird immer Bedarf an Anpassung
    des Entwicklungsstandards entstehen. Die Verbindung des Vorgehensmodells
    mit einer Entwicklungsumgebung (beispielsweise Rational Rose, siehe die in
    dieser Mailingliste schon mehrfach angesprochene Studie) ist ein Beispiel
    dafür. Dies sind Anpassungen (oder vielleicht Workarounds), die sich nicht
    allein durch das Tailoring abbilden lassen. Bleibt der Standard hinter der
    Realität in der Softwareentwicklung zurück, wird er zur Fassade.
    
    3.   Firmen und Einrichtungen, die international kooperieren, benötigen
    einen auch außerhalb des deutschsprachigen Raums akzeptierten
    Entwicklungsstandard. Dies betrifft nicht zuletzt auch Projekte der
    europäischen Verteidigung. In diesem Anwendungsgebiet kann solange nicht
    nach V-Modell gearbeitet werden, wie das V-Modell nicht mindestens
    europäischer Standard ist.
    
    4.   Zahlreiche Firmen nutzen das V-Modell 97 aus eigenem Antrieb und
    nicht, weil sie als Auftragnehmer des Bundes dazu verpflichtet wären. Bei
    Änderungswünschen gibt es für diese Firmen keinen Grund, auf das Ergebnis
    einer Änderungskonferenz zu warten. Eher wird das V-Modell als Vorlage für
    ein eigenes, unternehmensspezifisches Vorgehensmodell genutzt, welches dann
    keine Instanz des V-Modells mehr ist. So geht der Verbreitung und der
    stetigen Verbesserung des V-Modells enormes Potential verloren.
    
    Was ist nun daraus abzuleiten? Für mich ergeben sich unmittelbar zunächst
    drei Schritte:
    
    -    Die Änderungskonferenz ist unter Beteiligung von Firmen ausgewogen zu
    besetzten. Es sollte nachvollziehbar veröffentlicht sein, welche Teilnehmer
    warum in der Änderungskonferenz sitzen.
    
    -    Die Änderungskonferenz muß eine langfristige Perspektive aufzeigen,
    sowohl in inhaltlichen als auch in organisatorischen Fragen. Diese
    Perspektive muß kommuniziert und eventuell auch diskutiert werden.
    
    -    Bestehende Änderungsvorschläge sollten mit Status und Verantwortlichem
    zugänglich sein (vergleiche Änderungsmanagament KM 3!). Bekannte V-Modell
    Probleme sollten in dem Zusammenhang mit Hilfe bzw. Workaround dargestellt
    werden.
    
    Die Realisierung der ersten beiden Punkte ist ohne besonderen Aufwand
    möglich. Der dritte Komplex kann mehr oder weniger aufwendig über die
    ANSSTAND Homepage abgedeckt werden. Ein großer Schritt in diese Richtung
    wäre aber vielleicht schon das Einbringen der Änderungsvorschläge und
    dergleichen in diese Mailingliste.
    
    Ich hoffe sehr, daß sich etwas bewegt.
    
    Mit den besten Grüßen
    Christian Steinmann
    
    -----------------------------------------
    Dr. Christian Steinmann
    GIS GmbH
    Qualitätsmanagement
    Friedrich-Ebert-Anlage 2-14
    60325 Frankfurt am Main
    Tel: 069 / 75690-205
    E-Mail: Christian.Steinmann@GIS-online.de

    Links to V-Model

    not defined

    Previous Next GDPA Online Last Updated 01.Jan.2002 Updated by Webmaster Last Revised 01.Jan.2002 Revised by Webmaster