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From:          Uta.Birk@t-online.de (Markus Beckmann)

On Wed, 26 Jan 2000 18:05:20 +0100, you wrote:

>...
>
>Wo ist die Trennlinie zwischen Nuzeranforderungen (früher Systemanforderungen)
>und Technischen Anforderungen?
Da, wo das (zu realisierende) System anfängt?!? (s.u.)

>Ich dachte, die Nutzeranforderungen beschreiben vollständig das vom Benutzer
>beobachtbare Verhalten des Systems.
Das kann man wohl so sagen.

>Bestehen die Technischen Anforderungen dann nur aus den Benutzeroberflächen?
Das sicher nicht! Ein wesentlicher Teil sind Anforderungen an die
Schnittstellen des Systems - intern und extern. Diese können ggf.
bis auf Bit-Ebene definiert sein, bevor das System auch nur ent-
worfen ist - zum Beispiel durch die Schnittstellenspezifikation
eines anderen Systems. Daneben kann es Anforderungen an die in-
terne Struktur bzw. an Komponenten geben, die zum Beispiel aus
Firmenstandards resultieren.

Vielleicht kann man sagen, dass die Technischen Anforderungen die
Anwender-(!)forderungen in dem Punkt technische Randbedingungen
präzisieren. Man könnte nun fragen, warum man dann überhaupt die
technischen Randbedingungen zu den Anwenderforderungen packt.
Ein System entsteht - auch aus Anwendersicht - in der Regel nicht
im luftleeren - sprich technikfreien - Raum. Daher ist es sinn-
voll, dass der Anwender auch entsprechende Dinge fordern kann.
Die technische Auslegung des Systems in _detaillierten_ Anfor-
derungen ist dann eher ein zweiter Schritt, der ggf. nicht mehr
vom Anwender selber vollzogen wird.

Trotzdem kann man vielleicht als "Daumenregel" sagen, dass bei
der Erhebung der Anwenderforderungen das System erst einmal
als (die berühmte) Black Box betrachtet werden kann, bei der
auch egal ist, ob dahinter/daran noch -zig andere Systeme
hängen.

>Ist die Teilung zwischen Nutzeranforderungen und Technischen Anforderungen
>abhängig davon, wie detailliert der Kunde das System beschrieben haben will?
Ja und nein. "Ja", weil sich der Anwender evtl. wirklich mit
der Definition der technischen Randbedingungen zufrieden
gibt. "Nein", weil der Detaillierungsgrad keine Geschmacks-
oder Verhandlungssache ist. Klare und detaillierte Anforde-
rungen sorgen im Verhälnis Kunde/Lieferant für Sicherheit
auf beiden Seiten. Ein Lieferant tut sich auch selber einen
Gefallen, wenn er zwischen die Erhebung der Anwenderforde-
rungen und die Realisierung des Systems noch detaillierte
technische Anforderungen stellt.

>Gruss
>Norbert Müler
>Dornier GmbH

dto.
Markus Beckmann

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