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Mail 0343  

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    Re: Kritikalitaet u. Qualitaetsstufen (343)

    From

    Ploegert, K.

    Date

    Friday, 28. May 1999 10:32

    History

    Mail 0340

    Mail 0341

    Mail 0343

    Content

    > Für die weiteren Betrachtungen gehe ich von folgendem Beispiel aus:
    > Das Segment S bestehe aus den 3 SW-Einheiten A, B und C. 	
    > SWE A besteht aus den Moduln Ax, Ay, Az. 	
    > SWE B besteht aus den Moduln Bx.
    > SWE C besteht aus den Moduln Cx. 	
    > Das Modul Ax habe die Kritikalität "hoch", alle anderen Elemente 	
    > sollen Kritikalität "niedrig" besitzen.
    > 
    > Gem. der Vererbungsregeln des AU250 muß auch S die Kritikalität
    > "hoch" erhalten. Ist diese meine Überlegung richtig?
    
    Im Prinzip ja. Dies entspricht den Kritikalitätsvererbungsregeln. 
    Allerdings ist die Vererbungsrichtung anderst. Es vererbt sich die 
    Kritikalität vom System zum Segment und von hier zu den 
    SW/HW-Einheiten. Also von oben (System) nach unten (Modul).
    
    > Sind nun den Kritikalitätsstufen gem. ITSEC die Qualitätsstufen Q1
    > bis Q7 zugeordnet, so hätte das zur Folge, daß S mindestens die
    > Q-Stufe Q6 hat. Somit müßte S in seiner Gesamtheit formal analysiert
    > werden.
    
    Die Existenz von Kritikalität führt nicht automatisch zu einer der
    Stufen Q1 bis Q6 des ITSEC. Dies bedeutet lediglich, daß Ihnen
    einzelne Softwareanteile wichtiger sind wie die anderen und daß Sie
    für diese einen höheren Aufwand bei der Erstellung und Prüfung
    erbringen wollen. Die formale Analyse folgt aus Q6. Die Anwendung der 
    Q-Stufen der ITSEC ist nur dann erforderlich, wenn das System 
    evaluiert werden soll. Dies triff jedoch nur für die wenigsten 
    Systeme zu.
    
    > Oder ist es eher so, daß nur der "kritische Pfad" (also alle Wege,
    > die zur Ansteuerung des Moduls Ax führen) 
    
    Richtig. Alle Wege zu Modul Ax werden mit einem höheren Aufwand 
    bedacht. Diesen Aufwand bestimmen Sie jedoch selbst, bzw. vereinbaren 
    ihn mit Ihrem Auftraggeber.
    
    > mit Q6 belegt wird?
    
    Nein. Hierzu muß ich allerdings auch sagen, daß der Zusammenhang 
    zischen Kritikalität und ITSEC mit den Q-Stufen m. E. nicht genau 
    geregelt ist und schwer verständlich. Ich hätte eine zusätzliche 
    Erläuterung in der Handbuchsammlung gut getan.
    
    > In einem komplexen Segment kann die formale Analyse unmöglich oder
    > zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand durchführbar sein. Es ist
    > mir schwer vorstellbar , daß eine so umfassende Prüfung für ein
    > gesamtes System erfolgen soll. Zudem wäre dadurch der Einsatz von
    > kommerzieller Software nahezu ausgeschlossen , da diese, wie die
    > tägliche Arbeit mit ihnen belegt, nicht mit Q6 zertifiziert
    > sind.
    
    Vollkommen richtig. Bitte bedenken Sie auch, daß alle Informationen in
    der Handbuchsammlung nur ein Vorschlag sind, der nicht verbindlich und
    einforderbar ist. 
    
    Darüberhinaus ist auch die Kritikalität keine absolute Bezugsgröße 
    sondern relativ. Sie sagt nur, daß Fehler in einigen Softwareanteilen 
    größere Schäden hervorrufen, als in anderen Softwareanteilen. Deshalb 
    ist auch ein höherer Aufwand gerechtfertigt.
    
    > Schon jetzt bedanke ich mich für die Beantwortung meiner Fragen. MfG
    > T.K. Woida
    
    Gerne geschehen. Dafür sind wir da.
    
    Klaus Plögert
    *********************************************************
    Dr. Klaus P. Ploegert
    IABG (Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH)
    Dept.:  IS-LV                       Tel: +49-89-6088-3420
    D-85521 Ottobrunn, Einsteinstr. 20  Fax: +49-89-6088-3337              
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    E-Mail: ploegert@iabg.de            Mobil: 0172-9302352

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