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| 4.43 Elementarmethode "Use-Case-Modellierung" (UCM) |
4.43 Elementary Method "Use Case Modeling" (UCM)
1 Identifikation/Definition der Methode
2 Kurzcharakteristik der Methode
Zielsetzung der Methode ist die Erfassung und Darstellung der aus Sicht von externen Bedienungseinheiten ("Aktoren") an ein System gestellten funktionalen Anforderungen. Die Anforderungen sind in Form von Anwendungsfällen, den "Use Cases", zu beschreiben. Ein "Use Case" kann in einer Menge von Szenarien konkretisiert werden. Externe Bedienungseinheiten (z. B. Mitarbeiter, Projektleiter oder Administrator) repräsentieren Rollen, die von konkreten Personen, Maschinen, Computer-"Tasks" oder anderen Systemen eingenommen werden können.
Ein Anwendungsfall wird durch eine Bedienungseinheit ausgelöst und ist durch die Dialoge bzw. Interaktionen zu beschreiben, die zur Bearbeitung einer Aufgabe zwischen dieser Bedienungseinheit und dem System "gefordert" werden. Die Interaktionen können durch eine Folge von Aktionen und Ereignissen spezifiziert werden, die von der initiierenden Bedienungseinheit, dem System oder anderen Bedienungseinheiten ausgelöst werden. Es sind nur die Aktionen bzw. Ereignisse zu spezifizieren, die aus der Sicht der Bedienungseinheit erkennbar sind, nicht aber Details, die beschreiben, wie das System intern arbeiten soll.
Die für ein System spezifizierten Anwendungsfälle repräsentieren in ihrer Gesamtheit eine Menge anwendungsorientierter, funktionaler Anforderungen an das System. Um ihre Vollständigkeit zu erreichen, sollten möglichst alle erkannten Anwendungsfälle in dieser Form spezifiziert werden.
Darstellungsmittel
Die Methode wurde im Bereich der objektorientierten Systementwicklung von Ivar Jacobson et al. eingeführt und ist Bestandteil der komplexen Methode "Object-Oriented Software Engineering (OOSE)" /Jacobson, 1992/.
Die Methode sieht vor, Anwendungsfälle ("Use Cases") in Textform zu beschreiben. Erste Ansätze zu einer formalisierten Beschreibung diskutiert Jacobson in /Jacobson, 1995b/. Zusätzlich werden die definierten Anwendungsfälle und ihre Beziehungen zu Bedienungseinheiten in Übersichtsdiagrammen graphisch dargestellt und benannt. Es stehen Symbole zur Repräsentation der Anwendungsfälle, der Bedienungseinheiten und deren Beziehungen zur Verfügung. Es können Beziehungen zwischen Anwendungsfällen und Bedienungseinheiten sowie Beziehungen zwischen Anwendungsfällen untereinander dargestellt werden. Aufsetzend auf der von Jacobson eingeführten Definition diskutieren auch andere Autoren diese Methode in leicht unterschiedlichen Ausprägungen. Ihre Nützlichkeit für den Softwareentwicklungsprozeß wird von den meisten Autoren anerkannt, und der Weg zu einem gemeinsamen Verständnis scheint aufgezeigt /Jacobson, 1995a/. Durch die Zusammenarbeit von Booch und Rumbaugh mit Jacobson ist die Methode auch in /Booch, 1997/ eingeflossen.
Funktioneller Ablauf
Die "Use Case"-Modellierung wird zweckmäßigerweise in folgenden Schritten durchgeführt:
3 Grenzen des Methodeneinsatzes
4 Detaillierung der Methodenzuordnung
| Nr. | Aktivität | Beschreibung |
|---|---|---|
| 4.1 | SE1.1 - Ist-Aufnahme/-Analyse durchführen |
Mit Hilfe der Methode kann die Bedienung und Nutzung des Altsystems durch externe Bedienungseinheiten analysiert, erfaßt und dokumentiert werden.
Die Methode deckt im Produkt "Anwenderforderungen" für das Teilprodukt "Ist-Aufnahme und Ist-Analyse" die Bedienung und Nutzung des Systems ab. |
| 4.2 | SE1.2 - Anwendungssystem beschreiben |
Mit Hilfe der Methode können im Rahmen der groben Systembeschreibung Anforderungen an die Bedienung und Nutzung des Systems durch externe Bedienungseinheiten analysiert und definiert werden.
Die Methode deckt im Produkt "Anwenderforderungen" das Teilprodukt "Grobe Systembeschreibung" ab. |
| 4.3 | SE1.4 - Randbedingungen definieren |
Mit Hilfe der Methode können die sich durch technische, organisatorische und weitere Randbedingungen ergebenden Anforderungen an die Bedienung und Nutzung des Systems durch externe Bedienungseinheiten spezifiziert werden.
Die Methode deckt im Produkt "Anwenderforderungen" das Teilprodukt "Randbedingungen" aus Sicht der Bedienung und Nutzung des Systems ab. |
| 4.4 | SE1.5 - System fachlich strukturieren |
Mit Hilfe der Methode können die funktionalen Anforderungen an das System unter dem Gesichtspunkt seiner Bedienung und Nutzung durch verschiedene Bedienungseinheiten analysiert und definiert werden.
Die Methode deckt im Produkt "Anwenderforderungen" das Teilprodukt "Nutzung" ab. |
5 Schnittstellen
| Nr. | Schnittstellen | Bemerkung | Information (Anhang 1) |
|---|---|---|---|
| 5.1 | UCM-KOM | Die mittels der Methode UCM definierten funktionalen Anforderungen sind in der Methode KOM bei der Definition der Klassen- und Objektstrukturen umzusetzen. Die definierten Anwendungsfälle stellen mit ihren funktionalen Anforderungen eine Basis für die Ermittlung der Klassen und Objekten, für die Zuordnung von Funktionalität zu Klassen und für den Entwurf von Schnittstellen dar. | |
| 5.2 | UCM-ZUST | Die mittels der Methode UCM definierten Anwendungsfälle können als Informationsbasis für die Modellierung von Zustandsmodellen verwendet werden. | |
| 5.3 | UCM-IAM | Die mittels der Methode UCM definierten Anwendungsfälle können mittels der Methode IAM in Form von Zeitliniendiagrammen bzw. Interaktionsgraphen konkretisiert werden. |
6 Weiterführende Literatur
7 Funktionale Werkzeuganforderungen
Verknüpfungen mit der V-Modell Mailingliste
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This page online GDPA Online Last Updated 08.Oct.2002 by C. Freericks |