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Mail 0096  

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    Re: SE 1.7 Forderungscontrolling (96)

    From

    Dr. Klaus P. Ploegert (ploegert@iabg.de)

    Date

    Thu, 30 Oct 1997 08:29:04

    History

    Mail 0095 (Color: green)

    Mail 0096 (Color: black. This mail)

    Content

    Grundsaetzliches zum Forderungscontrolling (FC):
    
    - FC muss (lt. Tailoring) nicht gemacht werden, es ist "freiwillig"
    - FC ist aber sehr sinnvoll
    - FC ist aber nur dann sinnvoll, wenn hinsichtlich der Anforderungen noch 
      ein Handlungsspielraum besteht
    - FC ist nicht sinnvoll, wenn ein vertraglich fixiertes Lastenheft 
      existiert, das erfuellt werden muss
    - FC ist erst dann sinnvoll, wenn fuer eine erste Version der 
      Anwenderforderungen eine Loesungsarchitektur unter Verwendung von 
      COTS-Produkten existiert
    - Fuer nicht durch COTS-Produkte abgedeckte Funktionalitaet sollte 
      genau untersucht werden, wie wichtig diese fuer das Erreichen des 
      Projektziels ist
    
    Max Stapelberg wrote: 
    > 
    > Gibt es eine Methode/Tool die das Forderungscontrolling 
    > unterstuetzt?
    
    Nein es gibt keine Methode, hier ist Intuition und Kreativitaet gefragt.
    Erleichtert wird das FC, wenn in der ersten Version der 
    Anwenderforderungen die einzelnen Forderungen gewichtet werden.
    Z. B. unverzichtbar, wuenschenswert, wenn ohne Aufwand realisierbar
    oder must, shall, should.
    Anhand der Gewichtung koennen dann einzelne Forderungen gekippt 
    werden.
    
    > Was genau wird im Forderungscontrolling getan?
    > Im Regelungstext steht "Plausibilitaet der defnierten 
    > Anforderungen". Wie stellt man die "Plausibilitaet" fest ?
    
    M. Stapelberg hat m. E. recht, "Plausibilitaet" passt nicht. Besser waere 
    "Nowendigkeit".
    
    Die Realisierung jeder einzelnen Forderung kostet viel Geld.
    Koennen weniger wichtige Forderungen eliminiert werden, so 
    kann eine Menge Geld gespart werden. Auf diese Weise koennen 
    sogenannte "Goldrandloesungen" auf ein realistisches Mass reduziert 
    werden.
     
    > Wieviel Stunden (insgesamt f}r alle Teilnehmer) 
    > darf/sollte SE 1.7 benoetigen, wenn das Gesamtprojekt 20000h 
    > zur Verfuegung hat ?
    
    Eine allgemeine Zahl laesst sich nicht angeben. Ich meine, 3 Tage 
    muessten reichen.
    
    Pruefen Sie, ob FC im Projekt ueberhaupt sinnvoll ist.
    Einfluss auf den Aufwand fuer FC hat:
    - wenn Gewichtungen bei den Forderungen existieren, koennen leichter 
      weniger wichtige, aber kostentreibende Forderungen eliminiert werden.
    - Entscheidungsfreudigkeit und Konsensfaehigkeit der Anwender
    
    > Was heisst "Reduzierung vorhabensspezifischer Auspraegung" ?
    
    Dies hoert sich sehr "geschwollen" an. Hier koennte ich auch nur 
    raetseln. Ich wuerde diesen Punkt vergessen.
    
    > Heisst das, dass der Auftragnehmer versucht die Zahl der 
    > Anforderungen zu verringern und / oder die Komplexitaet der 
    > Anforderungen zu verringern?
    
    Gemeint ist sicher, die Zahl und hier die weniger wichtigen, aber 
    kostentreibenden Forderungen zu reduzieren.
    Die Komplexitaet der einzelnen Forderungen sollte sowieso nicht so 
    hoch sein. Komplexe Forderungen sollten in elementare Bestandteile 
    zerlegt werden, dann sind sie durch weniger Testfaelle ueberpruefbar.
    Komplexe Forderungen erfordern auch komplexe Testszenarien.
      
    K. Ploegert
    (V-Modell-Support)
    -- 
    Dr. Klaus P. Ploegert
    IABG (Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH)
    Information Systems               Tel.: +49-89-6088-3420
    Dept. IT-Methods                    Fax: +49-89-6088-3418
    D-85521 Ottobrunn, Einsteinstr. 20                 
    E-Mail: ploegert@iabg.de           CompuServe 100655,3717

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