1996-1997-1998-1999-2000-2001-2002
Re: Das erste Projekt mit V-Modell (46)
Dr. Klaus P. Ploegert (ploegert@iabg.de)
Mon, 28 Oct 1996 15:51:09
Mail 0043 (Color: green)

Mail 0045

Mail 0046 (Color: black. This mail)
Hallo Herr Makalowski,
ich habe schon mehrere Projekte nach V-Modell durchgefuhrt, bzw.
gecoached. Folgend finden Sie meine Antworten auf Ihre Fragen:
> Subject: Das erste Projekt mit V-Modell (43)
> From: VM-Mailingliste
> To: vm-d-l@sztsun03.ite.iabg.de
> Date: Mon, 21 Oct 1996 09:26:05 +0100
> Date: Sun, 20 Oct 1996 21:50:25 +0100
> Reply-To: MMakal@t-online.de
> X-Mailer: Mozilla 3.0 (Win16; I)
> Hallo V-Modell Anwender,
>
> moechte gerne auf die Erfahrungen von V-Modellanwendern zurueckgreifen.
> Ich interessiere mich besonders fuer die Erfahrungen beim erstmaligen
> Einsatz des V-Modells.
> Mit welchem zusaetzlichen Zeitbedarf muss man beim erstmaligen Einsatz
> des V-Modell bei einem Grossprojekt rechnen?
Ich wuerde fuer den erstmaligen Einsatz einen Zusatzaufwand von 10 %
fuer die Anwendung von neuen Regeln ansetzten. Dies faellt aber bei
weiteren Anwendungen nach V-Modell weg.
Ein weiterer Zusatzaufwand von ca. 10-20% entsteht, weil zusaetzliche
Dokumentation nach V-Modell entsteht. Diese Dokumentation waere
vermutlich ohne V-Modell nicht geschrieben worden. Diesem
Zusatzaufwand steht jedoch auch ein tatsachlicher Wert (Dokumente)
gegenueber. Der Nutzen dieser Zusatzdokumnetation fuehrt waehrend der
Wartung jedoch zu einer effektiven Aufwandseinsparung. Die Frage ist
jedoch, wer der Nutzniesser dieser Einsparung ist. Haeufig ist das
Entwicklungsprojekt abgeschlossen und das Projekt ist in der
Wartungsphase.
> Wie geht man vor, wenn bereits ein Grobkonzept und eine fachliche
> Spezifikation nach BVB vorliegt? Sollte man die vorliegende
> Dokumentation im Rahmen des V-Modells in die entsprechenden Produkte
> ueberfuehren?
Die Frage hierbei ist, ob das Grobkonzept ( Systemanforderungen +
Systemarchitektur) und das Fachliche Feinkonzept ( DV-Anforderungen,
DV-Architektur, SW-Anforderungen) nach V-Modell durchgefuehrt wurde?
(Der Zusammenhang zwischen V-Modell und BVB wird in der Anlage 3
(Seite 3-4-1) erlaeutert.) Ich wuerde mal vermuten, dass dies nicht
der Fall ist. Hier stellt sich dann die Frage der Nachdokumentation
und die Frage, wer den Aufwand traegt. Wenn der Aufwand nicht bezahlt
wird, wuerde ich keine Nachdokumentation machen.
Es erhebt sich jedoch die Frage, ob in den vorhandenen AG-Dokumenten
alle Anforderungen ausreichend praezise beschreiben sind? In jedem
Fall wuerde ich einen Review ueber die vorhandene Dokumentation
machen und "rechtzeitig" alle offenen Punkte klaeren.
> Mit welchem Zeitbedarf muss man fuer die Projektinitialisierung mit der
> Erstellung der relevanten Produkte (wie z.B. Projekthandbuch,
> etc.)kakulieren?
Das Tailoring ist in 2-3 Stunden durchgefuehrt. Das Projekthandbuch
ist in 2-3 Tage geschrieben. Basierend auf dem PHB kann dann die
Projektplanung gemacht werden.
Folgende Aufwaende wuerde ich ansetzten:
Projektplan: 2 Tage
QS-Plan: 1 Tag
KM-Plan: 2 Tage
Alle Dokumente sind in ihrem Inhalt jedoch spaeter wiederverwendbar.
Ich hoffe, ich habe Ihnen etwas geholfen. Gehen Sie das Ganze
pragmatisch und ohne V-Modell-Scheu an. Ueberpruefen Sie alle
Regelungen (PHB), ob sie sinnvoll sind.
Machen Sie nichts, wovon Sie nicht inhaltlich ueberzeugt sind.
> In Erwartung zahlreicher Antworten
> Mit freundlichen Gruessen
> Michael Makalowski
Viele Gruesse
K. Ploegert
--
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Dr. Klaus P. Ploegert
IABG (Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH)
Information Systems Tel.: +49-89-6088-3420
Dept. IT-Methods Fax: +49-89-6088-3418
D-85521 Ottobrunn, Einsteinstr. 20
E-Mail: ploegert@iabg.de CompuServe 100655,3717
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