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    Anwendung des V-Modells, Beitrag von Herrn Klein (9)

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    Hans-Gerd Rau (rau@gppm.de)

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    Mon, 5 Feb 1996 08:21:04

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    Es geht nochmal um die Problematik "Wie unterscheide ich die 
    Schnittstellenbeschreibungen SWE 2.3 und SWE 3.4". Dazu einige 
    Anmerkungene aus meiner Sicht:
    
    - In der SWE 2 werden fachliche Anforderungen beschrieben, d.h. 
    Schnittstellen aus der Anwendungssicht, waehrend die SWE 3 die 
    Schnittstellen aus der technischen (d.h. eher 
    DV-implementierungstechnischen) Sicht beschreibt.
    
    - Die Problematik (speziell in der SWE 3)im vorliegenden Fall  liegt m.E. darin, dass die 
    Produktmuster des V-Modells den Export/Import von Funktionen nicht 
    explizit erwaehnen (so wie dies im Sinne des Parnass'schen 
    Modulbegriffs noetig waere), sondern eben nur Daten
    
    aber:
    
    - Die Produktmuster in der Anlage 2 sind nur Empfehlungen. Es wird 
    niemand daran gehindert, den Schnittstellenbegriff nach den 
    Erfordernissen abzuaendern (zu erweitern).
    
    - Das Tailoring bietet die Moeglichkeit (und das ist hier ganz 
    wichtig) Redundanzen in dem Sinne zu vermeiden, dass gleiche 
    Sachverhalte auf unterschiedlichen Ebenen wiederholt werden. Dies 
    schliesst ein, dass man von den Regelempfehlungen der Anlage 1 
    durchaus abweichen darf und soll (eigene Regeln festlegen)
    
    - Zum Inhalt der Beschreibungen kann ich nur sagen: Beschrieben 
    werden muss bis zu einer Detaillierung, die es einem Aussenstehenden 
    ermoeglicht, zu verstehen, was die Schnittstelle ist und wie sie 
    benutzt werden kann, also: Bezeichnung, Typ, wozu dient sie, welche 
    Wertebereiche sind normal, welche nicht mehr, welche Fehler muessen 
    abgefangen werden. Eben alles, was "der naechste Entwickler" braucht, 
    um damit klarzukommen.
    
    - Ich glaube, man sollte an die Empfehlungen des V-Modells stets mit 
    dem "gesunden Menschenverstand" herangehen und keine der Empfehlungen 
    stur nach den Buchstaben sehen, sondern nach dem Sinn interpretieren. 
    Ich bin der Meinung, dass das V-Modell viel mehr Freiheitsraum 
    laesst, als man dem Ding zutraut. Wichtig ist dabei nur: Festlegen, 
    was man damit tun will: Das einfache Statement "Das V-Modell ist 
    einzusetzen" ist sicherlich etwas wenig, aber dafuer gibt es ja auch 
    Projekthandbuecher, in denen stehen sollte (!) wie man das V-Modell in 
    einem konkreten Projekt einsetzen moechte.
    
    H.Rau,
    Gesellschaft fuer Prozessrechnerprogrammierung mbH
    Kolpirngring 18 a
    82039 Oberhaching
    089 61304-328
    e-mail: set@gppm.de

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