1996-1997-1998-1999-2000-2001-2002
Re: Ein paar Fragen zum V-Modell (237)
Dr. Klaus P. Ploegert (ploegert@iabg.de)
Thu, 26 Nov 1998 09:49:07
Mail 0229 (Color: green)

Mail 0237 (Color: black. This mail)
> Subject: Ein paar Fragen zum V-Modell (229)
> Kontinuierliche Verbesserung stufe ich nicht als "Nice to have" ein.
> Sie ist ein muß für jeden der sich dem Wettbewerb stellt !!
Richtig erkannt!
> Meiner Meinung nach ist die Projekthistorie (Km 4.7) für den KVP
> (Kontinuierlichen Verbesserungsprozess) des Projektmanagements und somit
> für spaetere Projekte von großem Nutzen.
Das ist richtig. Nur habe ich leider noch nie ein Projekt gesehen,
das ernsthaft eine Projekthistorie erstellt hat und das nach
Projektabschluß daraus "lessons learned" erstellt hat.
Solange Fehler und Schwächen im Projektablauf nicht dokumentiert
werden, werden neue Projekte vermutlich die gleichen alten Fehler
wiederholen.
Wichtig bei der Erstellung der "lessons learned" ist es, die
entstandenen Probleme zu abstrahieren und zu neutralisieren. Es darf
nicht das Ziel sein, den jeweiligen Projektleiter blos zu stellen.
> Wo erhalte ich die DIN 9126 für SE 1.3 ("Kritikalitaet und Anforederungen
> an die Qualitaet definieren") ?
Vermutlich in Ihrer Universitätsbibliothek.
> Benchmarking: Existiert eine V-Modell Projektdatenbank fuer Vergleiche ?
> Existiert ein konkreter od. ungefaehrer Vergleich zwischen dem Aufwand
> (Personal, Geld, Zeit) fuer die Einfuehrung des V-Modells und dessen Nutzen
> bei kleinen, mittleren oder großen SW-Herstellern ?
> Existiert eine Abschaetzung, was die kontinuierliche Anwendung des EStdIT
> kostet (Personal, Geld, Zeit) ?
> Im Netz fand ich dazu folgendes Statement das fuer sich selbst spricht:
> Der PM/KM/QS-Overhead der "pdv TAS" betrug 25 % des Projektaufwandes bei
> einem Gesamt-Team von 8 MitarbeiterInnen.
> Quelle: http://www.pdv-tas.de/succvmod.htm
Die genannten Werte (25% Overhead) sind absoluter Käse.Ich selbst
habe mir zu der Thematik auch Gedanken gemacht und habe einen
qualitativen Vergleich des Aufwandes einer Entwicklung ohne
Prozeßmodell und mit Prozeßmodell angestellt. Die Folie hierzu hänge
ich als Attachment an. Ich hoffe daß, die Mailingliste dies auch
weitergeben kann. Die Beschreibung dieses Vergleichs finden Sie in
dem V-Modell-Buch, das im Frühjahr im dpunkt-Verlag erscheinen wird.
Die von Ihnen angesprochenen Aufzeichnungen existiert meines
Wissens nicht, obwohl das sehr spannend wäre.
Es wäre doch eine gute Aufgabe für eine Diplomarbeit oder Disseration
eine Reihe von Projekten zu betreuen und derartige Werte zu erheben.
Die Firmen sind dazu meist nicht bereit, da sie mit hängender Zunge
ihre Projekte durchhecheln und froh sind, wenn sie diese ohne
Überziehen zu Ende gebracht haben.
Klaus Plögert
(V-Modell-Berater)
--
Dr. Klaus P. Ploegert
IABG (Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH)
Dept.: IS-LV Tel: +49-89-6088-3420
D-85521 Ottobrunn, Einsteinstr. 20 Fax: +49-89-6088-3337
E-Mail: ploegert@iabg.de Mobil: 0172-9302352
Projekthistorie / Project History
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